Ecthirion kommen aus Grossbritannien! Sie haben was mit Bands am Hut, die zur lebensbejahenden Sparte gehören! Sie haben was mit Musikern am Hut, die in christlichen Metalbands spielen! Werte Leser, Ecthirion präsentieren auf der EP "Apocalyptic Visions" christlich angehauchten Metallsound, was bei Soundmass ja auch wenig überrascht.

Vorher war die Truppe wohl unter Axiom bekannt, änderte dann aber Besetzung und Namen. Nach nur einer Demo ist das sowieso egal. Auf der vorliegenden Scheibe beweisen die Herren jedenfalls die Affinität zum orchestralen und damit die grosse Fähigkeit zu komponieren. Nach einem Intro hört man in "Warmageddon" allein die stimmliche Kunst von Josh Edwards, der uns ein paar göttliche Verse auf Latein mitteilt, technisch ausgezeichnet und sehr nett anzuhören, hat aber zu viel vom Besuch eines Gottesdienstes. "Immortality" haut gut rein. Hier fühlt man sich doch leicht an die symphonischen Arbeiten von spätem Dimmu Borgir erinnert, das Keyboard trägt grossartig dazu bei. Die Vocals hat man aber auch hier, sowie auf der ganzen Scheibe, importiert. Kein festes Bandmitglied steht am Mikrofon. Die Gastmusiker sind jedenfalls sehr gut bei der Sache, ob mit rauhem Krächzen, Operngesang oder Klargesang. Beeindruckend!

Die Chorknaben der Originalbesetzung spielen aber, wie gesagt, auch sehr ordentliche Klänge ein. Ich muss gestehen, vor allem "Immortality" und "Anthem For The Brave" sind unglaublich starke Stücke. Unheimlich vielschichtig, episch und erhaben. Ich wage sogar zu sagen, dass letzteres Lied mich wohl noch länger begleiten wird, so intensiv schallt es daher. Fanfaren, ein kräftiges Schlagzeug, ein sehnsüchtiger Text, der nur etwas fad schmeckt wegen der ideologischen Hintergründe."Veritas Vos Liberabit" ist ein weiteres instrumentales, klassisch, fast barockes Liedchen aus der Feder von Gabriel Nethe. Gemixt und Gemastered wurden die Lieder 2-4 von Eugen Dodenhoeft, dem einzigen Mitglied der Band Far Beyond aus Bayern. Wie gesagt, die jungen Engländer haben sich viel Hilfe geholt.

Das Ergebnis ist aber verdammt nett. Man sollte unbedingt mal rein hören. Die weite stilistische Vielfalt auf dieser EP macht sie durchaus hörenswert.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Soundmass

Veröffentlichung

8/2009

Format

CD

Land

Genre

Metal