Betrachte ich mir das im Booklet von Achaia's erstem musikalischen Lebenszeichen "Under Siege" abgedruckte Bandfoto, so bekomme ich den Eindruck es mit einer Truppe zu tun zu haben, die weiss, was sie tut.

Beim Einhören in die Debut-EP stolpere ich schnell über das ebenfalls arg stolpernde Schlagzeug, das sich als leicht unrhythmische Konstante durch die sechs fabrizierten Singspiele prügelt - kein Wunder, dass der Drummer in die Ohren sticht, halten sich die Saitenquäler in puncto Intensität doch vornehm zurück; es scheint, als hätten sie etwas zu verbergen und lediglich der Trommler stünde offen zu seinen dezenten aber wahrnehmbaren Defiziten.
Gnadenlos übertönt von der hasserfüllten Reibeisen-Schreistimme werden die Gitarren sanft gestreichelt und erinnern mit ihren seichten Melodien so gar nicht an den eigentlich auf der Tagesordnung stehenden Death Metal.
Handwerklich ist den Sechssaitern - sofern man sich intensiv in die leisen Töne einhören kann - nichts ans Zeug zu flicken und sie liessen sich in Kombination mit dem Double-Bass der Schiessbude gelegentlich gut in die Deathcore-Schublade stecken.
Extrem melodisch zackert man also durch gut fünfundzwanzig Minuten "Under Siege" und versucht sich der Belagerung kompositorisch mit mal komplizierten, mal frappierend einfachen Strukturen zu erwehren, die am Stück konsumiert jedoch ideenverloren wirken und keinen roten Faden finden.
Die Produktion hingegen ist schlüssig und konsequent ausgefallen und keinesfalls der Grund, weshalb das Scheibchen nicht auf meiner Top-5-Liste landen würde, würde es eine solche Liste denn geben.

Achaia versprühen zwar hörbar den Charme einer semi-professionellen Kombo, haben aber mehr auf dem Kasten, als die meisten anderen Newcomer.
"Under Siege" passt schon - wer den Herren eine Chance gibt und die EP via Band-Website ordert, der macht keinen Fehler.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

9/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal