Asenblut lautet das Thema unserer heutigen Sitzung. Die mir bisher nur selten mal namentlich ins Ohr gehuschte deutsche Truppe legt Schwermetall nunmehr ihre Scheibe "Aufbruch" vor. Ein recht aktivistischer Titel, der Erwartungen beim Hörer formuliert. Leistungsstark? Interessanter Unterrichtsstoff?

Hefte raus, mitgeschrieben! Asenblut können der relativ breitschichtigen Szene heidnischer Metallklangschmiede noch ein wenig Kreativität abgewinnen. Es sei soviel gesagt, dass es zwar nichts lehrbuchtaugliches ist, aber trotzdem nicht ermüdend oder wiedergekaut. Die Symbiosepartner des Klangwesens auf "Aufbruch" kommen vor allem aus Death und Black Metal. Oft geht es unheimlich groovig daher. Zielstrebig wird ein Ziel angesteuert und melodisch ausgezeichnet angefahren. Solos in unerwarteten Momenten verleihen dem Ganzen noch einen zusätzlichen Attraktivitätskick. Keine Gitarrensaite kommt ungescholten davon, jede kriegt ihre individuellen Schreddereinlagen ab, keine Melodie wird gescheut.

Die vier Herren aus Niedersachsen setzen auf diese Individualität einen deutlich hörbaren Akzent. Und da liegt das Problem. Man versucht sich zu stark von Vorhandenem abzugrenzen. Ein prinzipiell lobenswertes Unterfangen, aber die Gefahr dabei zu nerven ist gross. Asenblut tun dies nach einer gewissen Zeit vor allem durch die Vocals. Die Lyrics an sich sind nichts Besonderes. Relativ öde, teilweise gezwungen wirkende Reime. Das pagane an der Musik versucht man hier durch einen übertriebenen Gebrauch an Vokabular aus der nordischen Mythologie zu verdeutlichen. Langweilig.

Hörenswerte Stücke bietet "Aufbruch" natürlich trotzdem. Ich sehe es ein wenig als einen ersten Schritt in die Musikwelt. Deutlich erkennbar die Beeinflussung der Moderne, es finden sich viele Ähnlichkeiten mit Bands des Genres, gelungenerweise ohne dass es dabei nach Kopie stinkt.

Potenzial! Keine Frage. Für die Band gilt: Weitermachen! Für den Hörer gilt: Riskieren! Eine Chance geben und die Band unterstützen, schaden kann es nicht.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Asatru Klangwerke

Veröffentlichung

11/2009

Format

CD

Land

Genre

Pagan Metal