Eterna Scomunica beglücken uns mit italienischem Black Metal von massentauglicher Qualität. Die Masse sollte sich dabei allerdings auf Freunde des Untergrundklanges beschränken, auf Befürworter des minimalen, rauen Schwarzstahls mit traditioneller Instrumentenbesetzung.

Aus vier Kriegern besteht die Truppe und "Whispers Of Fall" ist ihr erstes Vollwerk. Hörenswert, was uns da entgegenschallt. Besonders der Herr Frederico Tacoli reisst mit seiner Stimme einiges raus, eine ausgezeichnete Mischung aus Kreischen und Krächzen, lustigerweise vergleichbar mit der seiner Landmannes Christiano Borchi von Stormlord, geht hier von der Abmischung her aber etwas mehr zwischen den übrigen Instrumenten unter.
Inhaltlich bekommt man von "Whispers Of Fall" aus verschiedenen Ecken auf die Mütze. Nahezu euphorisch wütender, verträumter Hass ("Falling Shadows", "Nex Animae"), melancholisch resignierter Dunkelsound mit Akustikeinschüben ("Blind Eyes Sight") oder auch seltsam progressive Auswüchse mit leichtem Hang zum Power Metal ("Fury Of The Crashing Waves"). Innerhalb dieser abwechslungsreichen Wandelwelt der beteiligten Instrumente bewegen sich die Vocals nur auf einer Ebene. In diesem Sinne bieten sie einen wohligen Nährboden für Langeweile und Monotonie, zwingend muss diese allerdings nicht entstehen.
Die sehr ausgewogene Arbeit an den Saiteninstrumenten arbeitet immerhin vehement dagegen. Vor allem der Bass spielt eine aussergewöhnlich herausragende Rolle, greift der Gitarre mitunter mal ins Steuer, welche daraufhin beschämt zurücktritt und den Viersaiter machen lässt. Aus der ungezwungenen, locker wirkenden Spielweise entsteht eine gelassene Atmosphäre, die den Black Metal dieser italienischen Spielart nahezu gemütlich erscheinen lässt und nah an die Grenzen des tiefschwarzen, mit zwei zugedrückten Augen, Post-Rock führt, zumindest dann, wenn grad nicht das Gaspedal durchgetreten wird und das Schlagzeug ordentliche Blasts produziert.

Dass ein solcher Klangteppich der Vielfalten ohne Keyboard möglich ist, überrascht. Einschlafen tut man bei dem Erstwerk von Eterna Scomunica dementsprechend auf keinen Fall, vom Chefsessel pustet es einen aber auch nicht grade. Dazu fehlt ein wenig der erkennbare Faden auf dem Album, zu wechselhaft und ungestüm wirkt das Gesamtbild. Hörenswert dennoch! Daumen hoch!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

11/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal