Lux Ferre aus Portugal. Wer sich ein wenig mit Untergrundmetall befasst, dürfte schon mal über diese Truppe gestolpert sein. Wenn das nicht der Fall sein sollte, dann besteht eventuell Nachholbedarf.

"Atrae Materiae Monumentum" beherbergt eine sehr ausgewogene Variante des Black Metal. Vorwiegend geht es eher in die Ecke des Funeral oder Depressive Black Metal. Das Doppelpedal wird oft durchgetreten während Snare und Becken nur ein mässiges Tempo vorgeben.
Das Dreiergespann aus dem sonnigen Südwesten beschert uns hier überraschend frostige Klänge, wie es mir schon einmal unterkam. Ars Diavoli hiess das Projekt aus Portugal und welch Überraschung, der Verantwortliche spielt auch hier wieder mit. Vilkacis malträtiert die Bassgitarre, die aber in ihrer bescheidenen Rolle zu sehr untergeht auf dieser Scheibe. Meist begleitet sie nur die Doppelpedale und verliert so ihre Hörbarkeit. Die E-Gitarre schreddert komplett durch, produziert eine druckvolle Soundwand, die für nicht allzu viel Abwechslung sorgt, im Sinne der musikalischen Zielsetzung aber wohl ganze Arbeit leistet.
Textlich hält man dem Hörer Englisch und Portugiesisch vor, eine schöne Mischung bei der die Muttersprache überwiegt, was ich persönlich zu schätzen weiss, selbst wenn ich im Internationalen Fall manchmal ins Leere schauen muss. Denn Portugiesisch gehört leider nicht zum meinem Sprachschatz.

Der Funke springt nur stellenweise über und verursacht leider keinen Waldbrand. Der Titeltrack "Atrae Materiae Monumentum", sowie "Correntes" und das chronologische, aber definitiv nicht qualitative Schlusslicht "Dormente" sind wohl die empfehlenswertesten und wirklich sehr ordentlichen Stücke auf diesem zweiten Vollalbum der Portugiesen. Gelungene Scheibe, aber kein Meilenstein. Dafür gibt es einfach zu wenig Anreiz die CD im Replay laufen zu lassen.
Ich werde die Augen jedenfalls weiter in Richtung Portugal steuern und die lokalen Entwicklungen gespannt betrachten.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Ketzer Records

Veröffentlichung

1/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal