"From The Devil's Tomb" ist also das zweite vollständige Werk des kanadischen Vierers Weapon, der seit 2003 in der Schnittmenge von Black und Death Metal operiert. Da mir diese Band noch nicht bekannt war, war ich also recht gespannt, was mich hier erwarten würde.

Ich war schnell positiv überrascht, als ich mir das erste Stück anhörte. Eine feine Melodie, die sich eher schleppend nach vorn bewegt gibt einen wirklich guten Einstand, denn die Produktion hat mächtig Druck und lässt allen Instrumenten genügend Freiraum. Doch nicht nur Melodien haben die Kanadier in petto, es werden auch gerne mal ganze Wälder abgeholzt. Es bleibt ausserdem festzuhalten, dass sich die Jungs eher im Death Metal zu Hause fühlen. Ab und an findet man zwar einige Tremolo-Riffs, aber die befinden sich doch eher in der Minderheit. Textlich frönt man dann jedoch dem satanischen Black Metal, wobei die Texte recht anspruchsvoll und nicht dermassen platt daherkommen.

Der Gesang war für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, doch punktet er mit einigen wirklich schick eingesetzten Gesangslinien. Klargesang hört man (zum Glück) auf der Scheibe jedoch nirgendwo. Ähnlichkeit mit den Vocals von Behemoth kann man nicht abstreiten, auch der Gesang von Fronter Vetis klingt recht effektüberladen, hat aber einen gewissen Wiedererkennungswert. Ein wenig Abwechslung wäre noch ein feiner Bonus gewesen, jedoch belässt man es beim tiefen Grunzen, welches aber immer gut eingesetzt wird und so auch keine Langeweile aufkommt.

Neben den langsamen, doomigen und den schnellen Blastbeat Parts werden auch noch einige feine Soli eingeflochten, die auch gerne erst von links und dann von rechts auf die Ohren losgelassen werden. Seltener kommen Keyboards zum Einsatz, wenn dann auch nur für kurze Teile des Intros, wie in "The Inner Wolf", welches mit kurzen Chören aufwartet, glücklicherweise weit weg von pompösen Bombast. Episch kommen die Songs jedoch grossenteils alle daher, was sich auch in der Länge der Songs widerspiegelt, die gerne zwischen 6 und 7 Minuten pendeln. Dies kann man als kleine Schwäche des Albums auslegen, da öfters nur nochmal das Hauptriff wiederholt wird um dann nochmal mit einem Solo los zulegen nur um den Song noch etwas zu strecken. Bei derartigem guten Material kann man dies aber auch verzeihen.

Wer seinen Death Metal gerne mit langsamen, melodiösen Parts sowie mit Blastbeat Attacken angereichert mag und auch einer epischen und mystischen Grundstimmung nicht abgeneigt ist, sollte diesem Album definitiv ein paar Umdrehungen gönnen!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Agonia Records

Veröffentlichung

1/2011

Format

CD

Land

Genre

Black Metal