Die Mannschaft von Contradiction ist mir schon auf dem Metalinferno-Festival positiv aufgefallen. Hatten sie bei erwähntem Auftritt nur eine verkürzte Spielzeit um ihre Kompositionen zu präsentieren, liegt nun das Album "the voice of hatred" zur Begutachtung vor.

Schon nach dem gelungenem Start mit "break the oath" fällt eines bei den folgenden Nummern auf. Man hat keine Scheu vor phasenweise angenehm melodischen, weil eben nicht zu melodischen, Gesang. Absolut hörbare Beispiele sind der Titelsong und das melancholische "crimes". In Sachen Spielgeschwindigkeit bewegt sich das Quartett aus Wuppertal (Deutschlands Schwebebahn-Stadt) überwiegend in Midtempogefilden, und tritt nur hier und da das Gaspedal voll durch. Eventuell könnte sich daran etwas Kritik entzünden, ist man vom Thrash Metal durchaus höhere bpm-Zahlen gewöhnt. Doch so abwechslungsreich wie hier zu Werke gegangen wird, lässt man diesen Kritikpunkt schnell wieder fallen. An einigen Stellen dürfte es für old school Thrasher allerdings etwas sehr modern werden. Es sind aber glücklicherweise nur vereinzelte Stellen, welche den positiven Gesamteindruck nicht grossartig verschlechtern.

Politische Texte sind nicht unbedingt meine Sache und auch die Samples mit diversen Politikerzitaten, wie in "future", hätte man sich sparen können. Aber es wird nicht der moralische Zeigefinger erhoben, sondern eher eine Bestandsaufnahme von negativen Entwicklungen wie Überwachung ("nation of fear") gegeben. Somit haben Contradiction auch die Klippe der Moralapostelei geschickt umschifft.

Contradiction zeigen das Thrash anno 2005 nicht wie die 666. Sodom, Kreator oder Destruction Kopie klingen muss. Gleichzeitig beweisen sie, wie man auch ohne Rapgesang oder Kaspereien an Turntables ein ordentliches, zeitgemässes Brett auf die Menschheit loslassen kann. Daumen hoch.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Armageddon Music

Veröffentlichung

5/2005

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal