Exsanguis aus der Schweiz kokettieren auf "Endzeit" mit verschiedenen Stilrichtungen des dunklen Musik, Dark und Doom Metal stehen scheinbar auf der Karte - aber irgendwie scheinen die Herren nicht wirklich verstanden zu haben, wovon Musik lebt, wovon sie atmet und ihren Wert erfährt.
Völlig uninspiriert werden acht Kapitel, die ich nicht unbedingt als Kompositionen betiteln möchte, dahergenudelt, wozu im wesentlichen eine müde Gitarre, ein müder Tieftöner und ein müdes Schlagzeug ausreichen, garniert wird dieser Qualm von einer Stimme, die ich spontan dem Reibeisen von Andras' Frontmann Black Abyss zu seligen "Die Rückkehr der dunklen Krieger"-Zeiten nahebringe und die zwar bestens zum Schwarzmetall aber so garnicht so vorliegender Knatsche passen mag.
Kreative Höhenflüge unternimmt man mit seltenen Samples und einem Instrument, das in meinen Ohren nach Akkordeon klingt - James Last hätte daraus "Biscaya" geschnitzt, Exsanguis verwenden es für ein Stück namens "Wüetisheer".
Ganz ganz wenig kommt vom Gaspedal, was ich angesichts der Genrewahl zwar nachvollziehen aber nicht unbedingt gutheissen kann, denn das, woran es der Platte vorrangig mangelt, ist Dynamik.
Versöhnlich stimmen mich die Tatsachen, dass die Mannen das, was sie ihren Instrumenten entlocken, ohne Fehl und Tadel darlegen und eine rundum passable Produktion auf die Beine gestellt haben.
An sich braucht "Endzeit" aber nur der reiche Allessammler, während echte Musikliebhaber die Hände über dem Kopf zusammenschlagen müssten, denn auch die geilste Passage entschädigt nicht für vierzig Minuten Mangelware.
Exsanguis können sich wertungstechnisch bei denjenigen Bands bedanken, die noch eindeutigere Unverschämtheiten verbrochen haben und den Schweizern die letzten Plätze abnehmen.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
|
Label |
Eigenproduktion |
|
Veröffentlichung |
8/2011 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Dark Metal |