Hallo, was geht im Moment ab in der Sparte des Melodic Death Metal? Am Laufmeter bringen frische Bands ihre Debütalben auf den Markt, um auf der Erfolgswelle einiger weniger Bands zu surfen, die es wirklich geschafft haben. Fast immer fehlt es ihnen aber an Eigenständigkeit, Einfallsreichtum und Originalität. Hey, es scheisst mich langsam an, zum tausendsten Mal einen Soilwork-, In Flames- oder Dark Tranquility-Verschnitt hören und reviewen zu müssen!

Das Album "A Fear Formidable" der finnischen Combo Anger Cell macht da leider auch keine Ausnahme. Gespielt wird seichter Melodic Death Metal. Experimentierfreude, Abwechslung oder gar Wiedererkennungscharakter suche ich in den elf Songs vergeblich. Ich kann mir das Gähnen kaum verkneifen.

Technisch kann man nicht gross meckern. Ihre Instrumente beherrschen die Jungs, das muss man ihnen schon lassen. Die flinken Gitarrenläufe und das knackige Drumming würden als Basis für ein solides Fundament durchgehen. Für meinen Geschmack wurden jedoch die Leadgitarren bei einigen Soloparts zu hoch gestimmt. Sie klingen dadurch eher seicht als kraftvoll. Wenigstens kommt die Band ohne Keyboardklänge aus. Auch der zeitweise zweistimmige Gesang der Marke "Lieblich und Growl" ist sicher alles andere als grottenschlecht. Nur haben wir es halt schon unzählige Male genauso gehört.

Wer keine grossen Ansprüche an ein Melodic Death Album stellt, wird vermutlich nicht gross enttäuscht werden. Was mir an Anger Cell fehlt, ist ganz einfach ihre eigene Identität. Ich höre das ganze Album durch, die Melodielinien brausen an meine Ohren vorbei und es bleibt nichts hängen. Unterm Strich bleibt mir nur zu sagen: facettenreich ist anders, deshalb Daumen runter...

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Inverse Records

Veröffentlichung

11/2012

Format

CD

Land

Genre

Death Metal