Es musste elf Jahre und fünf Alben lang dauern, bis die Offenbarung Enisum’s Schwermetall aus Turin erreicht hatte. Die Offenbarung ist dann derart apokalyptisch, dass ihre langandauernde Geheimhaltung umso mehr verblüfft. Wie Schuppen fällt es von den Augen: So hätte Black Metal schon immer klingen müssen. So klingt eine brachial-melancholische Schwarzmetallvariante und genau so ist das richtig.

Zur richtigen Formation ist Enisum erst 2014 gewachsen und tritt seit letztem Jahr als Quartett auf. Dieser Zuwachs hat unglaublich gutgetan: Die Vielfalt an Tempo, Gesang von dunklem weiblichem Klargesang bis hin zu rabenhaftem Gekreische oder Gegrunze und die wuchtige Ergänzung durch das Schlagwerk, sind einzigartig. Die sich hineinflechtenden Trauerhymnen setzen echte Akzente und machen jeden Takt unvergesslich.

Enisum steht rückwärts für den Mont Musinè im Piemont und ist sinnbildlich für die Atmosphäre, diese natürliche Authentizität und die eisige Aggression von Enisum. Selbst textlich gibt sich die Black Metal Truppe naturverbunden und schliesst so den Kreis eines unverkennbaren Werkes.

Mit "Seasons of Desolation" kreiert Enisum eine Offenbarung, die abgründiger als jene des Johannes ist.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Avantgarde Music

Veröffentlichung

4/2017

Format

CD

Land

Genre

Black Metal