Der finstere Kanadier hinter Unreqvited kommt zum frohen Frühling mit einem komplett unpassenden Werk und liefert den willkommen Kontrast zu Sonne, Blumen und Lebensfreude. Eineinhalb Jahre nach dem Erstling schlägt die Melancholie von "Stars Wept to the Sea" ein wie der Winter in der Wüste.

Orchestrales Ambiente, weiblicher Gesang und schleppend arktische Melodien zaubern ein Klanggewand im Tränenmantel. Ohne die Schwarzmetalltraditionen ganz zu leugnen, geht der Musiker doch weite Wege vom Ursprung weg. So sind Blackgaze und postmetallische Symphonien mit hallendem Kreischgesang voller Atmosphäre vielmehr charakterbildend als ergänzend. Rein instrumentale Stücke sind ebenfalls mehr die Regel als die Ausnahme. Doch missen muss man den Gesang nicht wirklich, zu abwechslungsreich und tiefschürfend sind die Arrangements für sich alleine. Für Feinde verträumter Akustikgitarren und gepflegten Flötenharmonien findet Ureqvited hingegen kein Verständnis und setzt sich auch orchestral kaum Grenzen. Die Eleganz der acht Stücke verdeutlicht dennoch noch einmal die Steigerung gegenüber dem Erstling. Stilistisch bleibt sich Unreqvited trotz der Vielfalt hingegen treu und schafft einen Zauberwald voller Aggression und Verzweiflung.

Alles in allem ist "Stars Wept to the Sea" ein überaus hörenswertes Stück Post Black Metal geworden, dem man die entsprechende Zeit gönnen sollte!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Avantgarde Music

Veröffentlichung

5/2018

Format

CD

Land

Genre

Black Metal