Ne Obliviscaris

Wie ein üppiger Garten voller seltener Blütenpracht erblüht das neueste Werk der australischen Prog-Metal-Meister Ne Obliviscaris in voller Pracht. "Exul", ihr viertes Album, ist ein opulentes Fest für die Sinne, ein Meisterwerk voller Intelligenz und technischer Finesse, das trotz seiner überwältigenden Komplexität stets den Menschen im Blick behält.

Nach sechs langen Jahren der Pandemie-bedingten Zwangspause kehren Ne Obliviscaris mit "Urn"-Nachfolger "Exul" zurück und zeigen sich gereift und gestärkt. Zwischen Tod und Trennung haben sie alles durchgemacht, was das Leben zu bieten hat, und präsentieren nun eine dichte, emotional aufgeladene Stimmung, die in jeder Note spürbar ist.

"Exul" ist dunkler und intensiver als seine Vorgänger, aber auch von einer zerbrechlichen Schönheit durchzogen, die das donnernde Prog-Metal-Gewitter immer wieder aufbricht. Während sich die Riffs türmen und die Violine jenseitige Bilder in die grauen Wolken zeichnet, duellieren sich abgründige Gewalt und durchdringender Klagegesang am Mikrofon.

Doch das unbestrittene Highlight der Platte ist das epische zweiteilige Epos 'Misericorde', das sich über 17 Minuten erstreckt und alles vereint, wofür Ne Obliviscaris stehen. Es ist eine extrem fesselnde und anspruchsvolle Reise durch die Tiefen der Musik, die den Hörer in ihren Bann zieht und nicht mehr loslässt. Insgesamt ist "Exul" ein Meisterwerk, das die Grenzen des Prog-Metal-Genres sprengt und Ne Obliviscaris als eine der innovativsten und faszinierendsten Bands der Szene etabliert.