Nicht nur der Bandname - um gleich zur Sache zu kommen - sondern auch die Musik von A. A. Wald weisen sich als extrem speziell aus. Nur mit Schwierigkeiten lässt sich der Stil wirklich realitätsnahe beschreiben, geschweige denn in eine bisher bekannte Kategorie einordnen. Ich versuche es trotzdem: Auf der ersten CD von A. A. Wald ist grösstenteils eine ruhige Form von psychedelischem Metal zu hören, die durch einige rockigere, aber keineswegs fröhlichere Passagen angereichert ist.

Manchmal gibt es schwarzmetallische Einflüsse, die vor allem der Stimme wegen zu hören sind. Die Stimme aber artet oft zu krankem Geflüster und Geschrei aus und fällt so vollständig aus dem üblichen Rahmen. Nun diese immense Bedrücktheit, kranke Melancholie und masslose Misanthropie, welche hinter dieser Musik steht, vermag mich schon etwas zu beeindrucken, obwohl manchmal minutenlang ein ähnliches Riff mit monotonen Schlagzeugklängen und dumpfem Bass ertönt. Trotzdem fasziniert das Gefühl zwischen Geborgenheit-Melancholie und beängstigender Krankheit in gewisser Weise auf Grund der Originalität und der Intensivität. Doch wie angetönt wird die Grenze zur Langeweile nicht nur einmal überschritten.

Besonders erschreckt hat mich jedoch die Stimmung von "Black Hate Deathbringer ...". Die Stimme ist hier als leicht hallende befehlende Gefängniswärterstimme eingesetzt. Gefängniswärter? Jawohl: Dieses Lied hat mich, ohne dass ich auf den Text achtete, irgendwo in ein Gefangenenlager im 3. Reich versetzt. Manchmal glaubte ich die Worte zu erkennen, dann gab es wieder nur verwirrende Klanfolgen, doch diese ungemein bedrückende Stimmung konnte ich noch nie durch Musik ausgelöst erfahren.

Zu erwähnen ist neben dem angetönten Lied auch der drittletzte Song, welcher ausschliesslich auf beklemmende Keyboards und einige Soundeffeckte setzt! Dass die CD unter dem Einfluss von dark H produziert wurde, wie es auf der CD-Hülle steht, scheint mir durchaus plausibel und irgendwie interessant und abartig... und es erklärt auf jeden Fall die Kuriosität der Musik und vor allem auch der Texte, die teilweise in Englisch, teilweise in Deutsch verfasst sind und auch interessant sind, obwohl ich die "politischen Absichten", wie es auf dem Booklet steht, nicht direkt erkenne.

Vielleicht ist es besser, wenn ihr euch selbst auf der Bandwebsite ein Bild von den Texten macht - und natürlich auch von der Musik, die ihr dort frei Haus hinuntersaugen könnt. Per E-Mail könnt ihr euch die CD für 10 DM plus drei DM in Briefmarken bestellen. Für Helvetier und Habsburger ist mir der Preis leider nicht bekannt.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

11/2000

Format

CD

Land

Genre

Metal