Oft fällt es nicht einfach, Bands mit anderen zu vergleichen. Nicht so bei der vier Lieder starken Mini CD "...and still the battle rages on" der deutschen Black Metal Truppe Sanctimonious Order. Es ist hier mehr als offensichtlich, welche zwei Bands zu den Haupteinflüssen gehören.

Ich versuche die beiden Namen zunächst mal zu unterdrücken. Am Anfang des Songs "J.L.D." ist dies auch noch einigermassen gut möglich, denn hier wird eine recht extreme Variante des Black Metal geboten, die an herrlichen Schrammelriffs nur so strotzt und auch ziemlich flott voran kommt. Will heissen, dass der Mann am Schlagwerk dem Doppelbass richtig Beine macht! Sanctimonious Order können aber mehr, als nur holzen. Pechschwarz und technisch ausgezeichnet meistern sie auch langsame und stimmungsvolle Passagen.

Wenigstens eine der Bands, der Sanctimonious Order äusserst nahe steht, muss ich euch beim horchen des zweiten Songs verraten. Immortal. Jetzt ist es raus. Es drängt sich richtig auf: Der Song könnte genauso gut auf "At the Heart of Winter" sein. Die Riffs sind Immortal so verblüffend ähnlich, dass ich mir die Banddiscografie von Immortal anschauen musste, um zu verifizieren, dass es sich bei "13 Acres of Hell" nicht um ein Cover handelt! Aber nicht nur die Gitarrenarbeit ähnelt der norwegischen Truppe, denn auch Taron singt wie Abbath.

Bei "...and still the Battle rages on" kann ich euch dann auch den zweiten Namen nicht mehr vorenthalten. Zu nahe sind Sanctimonious Order Dissection, um diese Band in einem Review zu umgehen.

Ich mag beide Bands: Immortal und Dissection. Darum sind mir auch Sanctimonious Order sehr sympathisch. Wenn sie auch einen kleinen Schritt hinter den allmächtigen Vorbildern hinterherhinken. Dennoch geht die Musik der Jungs schwer in Ordnung. Technisch und vor allem vom Melodienreichtum her, bieten Sanctimonious Order sehr viel Gutes, wenn auch einzelne Stellen einen Hauch interessanter gestaltet werden könnten.

Wer Dissection und Immoral also mag, der sollte bei Sanctimonious Order unbedingt einmal reinhören – sofern er sich nicht daran stört, dass die Deutschen ihren Vorbildern wirklich sehr ähneln. Ich bin meinerseits auf jeden Fall schon einmal auf das kommende Vollängealbum gespannt, das jetzt schon als "Oberhammer" (Zitat Bandbiografie) angekündigt wird!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Neon Knights

Veröffentlichung

10/2003

Format

CD

Land

Genre

Black Metal