Während die einen Formationen aus der dunklen Ecke stets versuchen, neue Extreme auszuloten, zieht es andere Künstler mehr und mehr in den melancholischen und sinfonischen Bereich. Ancient Wisdom gehören definitiv zur 2. Gattung. 'Gehören' ist eigentlich falsch, da in diesem Falle mittlerweile nur noch von Gründer und Bandchef Marcus Norman zu sprechen ist, der sich für das 3. Album And The Physical Shape Of Light Bled zu einem Einmann Unternehmen zusammengeschrumpft hat.

Der aktuelle Ancient Wisdom Release steht für düster depressiven Black Metal, für Genreverhältnisse mehr als nur langsam vorgetragen. Keyboards dürfen bei dieser Art von Musik natürlich nicht fehlen. Trotzdem sollte man dazu bemerken, dass die Gitarrenarbeit an vielen Stellen dominanter ausgefallen ist, als man das von solch einem Album erwarten würde. Allerdings ist der Keyboardanteil, im Speziellen Pianogeklimper, anteilmässig doch etwas überlegen. An Atmosphäre mangelt es dieser Scheibe sicher nicht, aber auf die Dauer vermisst man doch irgendwie die zündenden Ideen, die dieses Werk einzigartig machen würden. So wandert And The Physical Shape Of Light Bled manchmal beinahe schon in soundtrackähnliche Dimensionen ab, was ja eigentlich interessant sein könnte, wenn dabei die nötige Diversität der einzelnen Stücke gewährleistet bliebe. Und dort genau fehlt's eben ein bisschen. Es entsteht durchaus öfters mal der Eindruck, dass sich gewisse Passagen in den verschiedenen Songs etwas ähneln oder sogar wiederholen. Ausserdem scheinen die Pianoklänge etwas zu oft eingesetzt worden zu sein. Ein wenig mehr instrumentale Abwechslung hätte da wohl nicht geschadet. Ganz abgesehen davon ist Gänsehautgedudel über die gesamte Spiellänge nun mal nicht jedermanns Sache.

Die vorangegangen Kritikpunkte sollen aber nicht den Eindruck erwecken, dass es sich bei dieser Veröffentlichung um ein Schlaffiprodukt handelt (ein was?? - Anm. d. Red.). Es ist wohl eher so, dass sich im Verlaufe der Songs ein wenig Enttäuschung breit macht, weil man einfach mehr von dieser Platte erwartet. Die Coverversion von The Spell, einem Titel der Band Demon, ist allerdings toll gelungen, und auch das Artwork von Kreischebär Jens Rydén (Naglfar, Dead Silent Slumber) kann sich sehen lassen.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

?

Veröffentlichung

3/2001

Format

CD

Land

Genre

Dark Metal