Sie stammen aus der "weissen Stadt des Nordens", Oulu in Finnland, und haben sich mit dem damals sicherlich unterschätzten Debut Halls Of Frozen North bereits ein kleines Denkmal gesetzt. Der Opener des Albums, Dreams Of Winterland, hatte das Zeug zu einer Hymne, aber da im Jahre 1998 gerade aus jedem Rattenloch eine melodic Black Metal Band gekrochen kam, war es für eine Formation wie Catamenia schwierig, die Aufmerksamkeit zu bekommen, die sich eigentlich verdient hätte.

Dann kam das Unglück - der Zweitling Morning Crimson (1999). Soundtechnisch ein Desaster, obwohl wieder mit dem alten Team (Commusication Studios, Gerhard Magin als Produzent, Alex Krull für das Mastering) gearbeitet worden war. Steriler, platter Sound (da war nichts mehr von der nordischen Kälte des Debuts übrig geblieben) und mittelmässige Songs füllten diese Scheibe, und wenn man Catamenia heute nach ihrer Meinung zu Morning Crimson fragt, zieren sie sich zwar ein bisschen, äussern sich aber auch ziemlich unzufrieden über den Sound.

Eternal Winter's Prophecy, die dritte Tat im Jahre 2001, katapultierte Catamenia wieder dorthin, wo sie hingehörten - in die oberste Liga der melodic Black Metal Bands. Der Sound von früher war wieder da, und die Songs fegten wie ein kalter Wirbelwind aus den Lautsprechern! Dieses Mal entstammte der Output aus den Tico Tico Studios unter der Leitung von Ahti Kortelainen, und das Mastering wurde von der Magin-Truppe sowie Riku Hopeakoski (Gitarrist der Band) übernommen.

Für Eskhata sind Catamenia mit Mika Pohjola im SoundMix Studio in Oulu abgetaucht - aber keine Angst, es weht auch auf Eskhata wieder ein eisiger Hauch! Minimale Neuerungen gibt's zu verbuchen, aber keine, die einem Catamenia Fan weh tun würden. Zwei, drei kleine Effektchen und Spielereien hat man in die Aufnahmen geschmuggelt, und der Gesang wurde zusätzlich zu der hellen, keifenden Stimme neuerdings auch mit ein paar tiefen Growls resp. rauhen Gesängen kombiniert. Gelegentlich nähern sich zudem ein paar Gitarrenparts dem melodic Death Metal Bereich, aber das nur ganz vorsichtig. Das macht auch eigentlich überhaupt nichts, so lange es die Finnen damit nicht übertreiben.

Alles andere ist geblieben. Prächtiger, gitarrenorientierter melodic Black Metal im Mid- und Uptempobereich (mit entsprechenden Blasteinsätzen natürlich), äusserst dezenter Keyboardeinsatz und eine Topproduktion (wie'n Eisschrank) verhelfen Catamenia abermals zu einem starken Album mit all ihren Trademarks, eine Scheibe, die vor allem in der zweiten Spielhälfte keine Wünsche offen lässt, denn da verstecken sich wieder mal ein paar echte Highlights, allen voran Landscape. Ein bisschen Blast, ein etwas zurückgenommener, epischer Refrain mit ein paar kleinen Keyboardbimmeleien - und fertig ist "Catamenia on the rocks"! Das midtempolastigere Astral Tears gehört ebenfalls mit in die Liste der Anspieltips, und auch der Opener Storm bringt schnell gute Böselaune.

Catamenia gehören zu den wenigen Bands, die den melodic Black Metal Overkill vor einigen Jahren überlebt haben, und wenn man sich die Alben der Finnen so anhört, weiss man auch, warum dem so ist. Hier wird konstante Qualität abgeliefert, auch wenn Catamenia Ihr Debut wohl nicht mehr toppen können. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass der Hype von damals diese Bands natürlich in einem ganz anderen Glanz erscheinen hat lassen. Doch eines dürfte klar sein. Catamenia Fans können hier bedenkenlos zugreifen.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Massacre Records

Veröffentlichung

4/2002

Format

CD

Land

Genre

Black Metal