Buchspiel
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du im fall, selbst goethe ist erwachsen geworden und hat diese seine meinung geändert... weiss allerdings nicht aus welchem buch, ist aber ein lieblingszitat für "ich bin nach 2 glas wein besoffen und lasse jetzt diskussionen über sprache los"-fötzel, die sich auf diesen unsäglichen wg-paries tummeln.Bernard Gui hat geschrieben:Er ist der Mensch, der fühlt, dass, "was wir durchs Auge auffassen, an und für sich fremd und keineswegs so tiefwirkend vor uns steht".
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Ganz einfach eigentlich...
Anhand der Anführungs- und Schlusszeichen erkennt man, dass innerhalb des Zitats Gui's wiederum zitiert wird, nämlich eben aus Goethe ("Shakespeare und kein Ende"):
"Das Auge mag wohl der klarste Sinn genannt werden, durch den die leichteste Überlieferung möglich ist. Aber der innere Sinn ist noch klärer, und zu ihm gelangt die höchste und schnellste Überlieferung durchs Wort. Denn dieses ist eigentlich fruchtbringend, wenn das, was wir durchs Auge auffassen, an und für sich fremd und keineswegs so tiefwirkend vor uns steht."
Gui's Zitat selbst stammt aber aus Aldous Huxley's "Die Pforten der Wahrnehmung":
Ich sage nicht mehr, als dass das
Meskalinerlebnis etwas ist, das katholische Theologen "eine
unverdiente Gnade" nennen: es ist für das Seelenheil nicht
erforderlich, aber potentiell hilfreich, und wenn es einem
zugänglich gemacht wird, sollte man es dankbar annehmen. Aus
dem Geleise gewöhnlicher Wahrnehmung geworfen zu werden,
während einiger zeitloser Stunden die äussere und die innere
Welt nicht so zu sehen zu bekommen, wie sie einem vom Trieb
zum Überleben besessenen Tier oder einem von Worten und
Begriffen besessenen Menschen erscheinen, sondern wie sie,
unmittelbar und unbedingt, vom totalen Geist aufgefasst werden
können das ist ein Erlebnis von unschätzbarem Wert für den
Menschen und besonders für den Intellektuellen. Denn der
Intellektuelle ist der Definition nach der Mensch, für den, wie
Goethe schrieb, das Wort "eigentlich fruchtbringend" ist. Er ist
der Mensch, der fühlt, dass, "was wir durchs Auge auffassen, an
und für sich fremd und keineswegs so tiefwirkend vor uns
steht". Und doch blieb Goethe, obgleich selber ein
Intellektueller und einer der größten Meister der Sprache, nicht
immer bei dieser seiner eigenen Einschätzung des Wortes.
Tolles Buch übrigens, Gui!
Anhand der Anführungs- und Schlusszeichen erkennt man, dass innerhalb des Zitats Gui's wiederum zitiert wird, nämlich eben aus Goethe ("Shakespeare und kein Ende"):
"Das Auge mag wohl der klarste Sinn genannt werden, durch den die leichteste Überlieferung möglich ist. Aber der innere Sinn ist noch klärer, und zu ihm gelangt die höchste und schnellste Überlieferung durchs Wort. Denn dieses ist eigentlich fruchtbringend, wenn das, was wir durchs Auge auffassen, an und für sich fremd und keineswegs so tiefwirkend vor uns steht."
Gui's Zitat selbst stammt aber aus Aldous Huxley's "Die Pforten der Wahrnehmung":
Ich sage nicht mehr, als dass das
Meskalinerlebnis etwas ist, das katholische Theologen "eine
unverdiente Gnade" nennen: es ist für das Seelenheil nicht
erforderlich, aber potentiell hilfreich, und wenn es einem
zugänglich gemacht wird, sollte man es dankbar annehmen. Aus
dem Geleise gewöhnlicher Wahrnehmung geworfen zu werden,
während einiger zeitloser Stunden die äussere und die innere
Welt nicht so zu sehen zu bekommen, wie sie einem vom Trieb
zum Überleben besessenen Tier oder einem von Worten und
Begriffen besessenen Menschen erscheinen, sondern wie sie,
unmittelbar und unbedingt, vom totalen Geist aufgefasst werden
können das ist ein Erlebnis von unschätzbarem Wert für den
Menschen und besonders für den Intellektuellen. Denn der
Intellektuelle ist der Definition nach der Mensch, für den, wie
Goethe schrieb, das Wort "eigentlich fruchtbringend" ist. Er ist
der Mensch, der fühlt, dass, "was wir durchs Auge auffassen, an
und für sich fremd und keineswegs so tiefwirkend vor uns
steht". Und doch blieb Goethe, obgleich selber ein
Intellektueller und einer der größten Meister der Sprache, nicht
immer bei dieser seiner eigenen Einschätzung des Wortes.
Tolles Buch übrigens, Gui!