Anfangs der Neunziger gegründet und stets stetig gewachsen: My Darkest Hate zählen ohne Zweifel zu dem Teil der deutschen Todestruppen die mehr Beachtung verdient haben. Deshalb haben wir die Jungs für euch gelöchert...

Anfangs der Neunziger gegründet und stets stetig gewachsen: My Darkest Hate zählen ohne Zweifel zu dem Teil der deutschen Todestruppen die mehr Beachtung verdient haben. Deshalb haben wir die Jungs für euch gelöchert:

Euer letztes Album „Combat Area“ ist ja nun schon ein wenig älter, wie siehst Du dieses Werk jetzt? Würdest Du im Nachhinein noch etwas ändern wollen, oder bist Du komplett zufrieden mit dem Resultat?

My Darkest Hate: Ich bin nach wie vor sehr zufrieden. Natürlich gibt es immer wieder Kleinigkeiten, die man im Nachinein ein wenig anders gestalten würde, aber im Grossen und Ganzen ist uns da schon ein fetter Knaller gelungen! Sehr cool war auch die Zusammenarbeit mit Andy Classen der soundtechnisch hier ganze Arbeit geleistet hat!

Wenn ich richtig informiert bin, bist Du für das Songwriting verantwortlich. Wie entstehen die verschiedenen Stücke und welche Einflüsse dabei spielen eine Rolle?

My Darkest Hate: Die Stücke entstehen oft spontan. Kreativität lässt sich nicht planen. Meist spiel ich ein wenig auf der Gitarre und schau ob was sinnvolles dabei rauskommt. Bestimmte Einflüsse hab ich dabei nicht im Kopf. Es muss einfach passen!

Wenn du fünf Alben nennen müsstest, die für dich persönlich und auch für deine Rolle als Gitarrist eine Rolle gespielt haben, welche wären das?

Slayer - Reign In Blood
Candlemass - Nightfall
Megadeth - Peace Sells
Living Colour - Time's Up
Rainbow - Rising

Wenn ich mir „My Darkest Hate“ anhöre, komme ich immer wieder zu dem Schluss: „Live muss diese Musik verdammt gut funktionieren!“ Wie wichtig ist euch der „Live-Faktor“ und spielt dieser beim Entstehungs-Prozess eine Rolle?

My Darkest Hate: Der Livefaktor ist sehr wichtig. Das muss knallen und die Mähnen müssen fliegen. Ich hab ja früher auch in diversen progressiven Bands gezockt und musste im Lauf der Jahre einfach feststellen, dass es direkt in die Fresse mehr Laune macht.

Einige Formationen im Death Metal scheinen mit ihren Gore- und Splatter-Texten hinter keiner Ideologie zu stehen, wie sieht es mit einer Philosophie hinter „My Darkest Hate“ aus? Wie wichtig sind euch die Texte und wollt ihr mit diesen eine bestimmte Reaktion bei den Zuhörern hervorufen, oder geht es euch ausschliesslich darum, gute Musik zu machen?

My Darkest Hate: Primär geht es darum die Mucke zu spielen, die uns selbst am meisten Spass macht! Die Texte sind sicherlich nicht unwichtig, aber nicht das entscheidende Kriterium. Wir verfolgen auch keine Ideologie. Es geht darum, sich nicht verarschen zu lassen und sein Leben in die Hand zu nehmen.

Was bedeutet dir euer Bandname „My Darkest Hate“? Was ist dein tiefster, dunkelster Hass?

My Darkest Hate: Der geht an all die Kleingeister und Besserwisser. Die Dummheit und Arroganz nährt meinen Hass.

In eurer News-Rubrik hat sich seit längerem nichts Relevantes mehr für die Anhänger hierzulande getan. Schreibt ihr gerade an neuem Material, oder was sind eure Pläne für die nächste paar Monate?

My Darkest Hate: Wir haben begonnen neues Material für das nächste Album zu sammeln und hatten ja zudem zwei Line-Up Wechsel. Neu dabei sind der Claudio Enzler am Gesang sowie der Alex Palma am Bass. Wir mussten somit erst mal das alte Material gemeinsam einüben und sind jetzt tighter denn je! Das nächste Album wird auch stilistisch noch abwechslungsreicher und unseren eigenen Stil noch besser zur Geltung bringen!

Im Laufe der Jahre, gab es im Death Metal immer wieder neue Impulse und Ideen. Was hältst Du von der Entwicklung in den letzten Jahren? Sind Veränderungen nötig oder wurde das perfekte Rezept für den guten alten Todesblei schon gefunden?

My Darkest Hate: Das Rezept steht, ich denke man kann hier nicht mehr viel Neues erschaffen. Dies ist meiner Meinung nach aber auch nicht nötig. Man sollte halt, so wie wir das auch tun, versuchen in den Genregrenzen seinen eigenen Stil zu entwickeln. Die Entwicklung der letzten Jahre sehe ich positiv. Die Szene hat wieder zu alter Stärke zurück gefunden!

Was mich schon immer interessiert hat, wie stark habt ihr als mittelgrosse Band die Auswirkungen des Internet Tauschbörsen-Booms mitbekommen? Wurden dadurch deutlich weniger CDs verkauft oder ist dieses Phänomen wirklich nur bei Bands/Künstlern zu beobachten, die so oder so viel zu viel Geld verdienen?

My Darkest Hate: Keine Ahnung wie viel mehr wir ohne Internet verkaufen würden. Das ist mir aber auch relativ egal. Früher hat man sich die Alben auf Kassette kopiert, heute eben als mp3. Ich sehe dies für die Szene als nicht besonders problematisch. Die wirklichen Fans kaufen sich die Alben sowieso!

Was lässt du ausser Death Metal noch an deine Lauscher?

My Darkest Hate: Alles was gut ist! Das geht von Tori Amos über jede Metal Schattierung bis zu Industrial.

Wo siehst Du dich und „My Darkest Hate“ in zehn Jahren?

My Darkest Hate: Da wo wir heute auch stehen. Mehr oder wenig regelmässig Platten veröffentlichen, coole Gigs spielen und die Mucke geniessen. Solange mir das ganze Spass macht wird es My Darkest Hate geben!

Wie schätzt Du das Potential des deutschsprachigen Raumes, was den Death Metal betrifft ein?

My Darkest Hate: Das Potential ist nicht schlechter als in anderen Ländern. Leider trifft es oftmals zu, dass die Leute denken eine deutsche Death Metal Band ist tendenziell nicht so gut wie eine amerikanische oder schwedische. Nach dem Prinzip, der Prophet im eigenen Lande!

Was sind deine Geheimtipps in unseren Breitengraden?

My Darkest Hate: Schwierig, es gibt viele gute Bands im Underground wie zum Beispiel Fallen Yggdrassil oder Lunar Eclipse. Ich kann da aber keine besonders hervorheben.

Gibt es Dinge in der Szene, die dich stören? Was sticht im Gegensatz dazu positiv heraus?

My Darkest Hate: Mich stören die Kleingeister, die Scheuklappenträger. Die, die über andere lästern und dabei nur mal in den Spiegel schauen sollten. Wobei ich aber sagen muss, dass die Death Metal Szene allgemein sehr angenehm und offen ist - im Gegensatz zu manch anderen Gruppierungen im Metal Genre!

Dein "Must-have" für jeden Death Metaller? (Nicht speziell auf CDs bezogen, darf sich auf alles Mögliche beziehen)?

Sein Leben in die Hand zu nehmen und das bestmögliche daraus zu machen! Sich nicht verarschen lassen!

Und wie es sich gehört, die letzten Worte sind deine.

My Darkest Hate: Keep the spirit alive!!!