Kommunismus

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Morgenstern
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Beitrag von Morgenstern »

The_Avenger hat geschrieben:Ja und wie :wink:
Übrigens finde ich die direkte Demokratie in der Schweiz sehr gut!
Am Kommunismus hingegen kann ich rein garnichts abgewinnen...

Wir haben in der Schweiz keine direkte Demokratie. Direkte Demokratie hiesse, dass über alle Sachfragen das gesamte Volk abstimmen soll. Wir haben höchstens eine halbdirekte Demokratie mit vielen Referendums- und Initiativrechten des Volkes...

Zum theoretischen Kommunismus: Völliger Blödsinn. Wider des Menschen. Meiner Meinung ist es wichtig, dass Chancengleichheit besteht. Das heisst, dass jeder die gleiche Chance hat, aus seinem Leben etwas zu machen. Was aber absurd ist, ist die im Kommunismus propagierte absolute Gleichheit. Wer mehr leistet soll mehr abkriegen... alles andere ist entgegen meiner Gerechtigkeitsvorstellung. Soziale Gegensätze aufzuheben ist schlicht nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Wenn alle gleich viel kriegen, obwohl sie nicht gleich viel leisten, macht das absolut keinen Sinn.
Die Produktionskräfte zu verstaatlichen macht ebenfalls keinen Sinn, wer glaubt schon, dass der Staat mit denen besser umgehen kann, als die Marktwirtschaft...

Planwirtschaft ist vielleicht irgendwann als Utopie möglich, wenn kein Mensch mehr arbeiten muss und alle Güter maschinell hergestellt werden können. Dazu ist aber eine enorme technologie nötig, den Bedarf vorauskalkulieren kann. Vielleicht hat Marx ja schon so weit gedacht, als er sagte, dass Kommunismus die logische Konsequenz im Ablauf der Geschichte ist.

Über die tatsächlich geschehene Umsetzung des Kommunismus brauche ich wohl nichts zu sagen...
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Schwermetaller
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Beitrag von Schwermetaller »

wir haben keine direkte demokratie? ups.. wo war ich in der schule.. bzw. was hatte ich blos für scheiss lehrer..
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Morgenstern
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Beitrag von Morgenstern »

Schwermetaller hat geschrieben:wir haben keine direkte demokratie? ups.. wo war ich in der schule.. bzw. was hatte ich blos für scheiss lehrer..
Das hattest du tatsächlich. Direkte Demokratie wurde im alten Athen praktiziert, wo jeweils das Stadtvolk über alle Sachfragen abstimmte. Sonst gibts das so viel ich weiss nirgends mehr. Auch die Landsgemeinde in diversen Orten der Schweiz sind nur noch ein Überbleibsel...
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sebastian schmidt
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Beitrag von sebastian schmidt »

lieber halbdirekt als indirekt....was sollen wir in deutschland sagen?
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Morgenstern
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Beitrag von Morgenstern »

sebastian schmidt hat geschrieben:lieber halbdirekt als indirekt....was sollen wir in deutschland sagen?
Ich hab dazu ein neues Thema eröffnet, dann könne wir hier beim Kommunismus bleiben ;)
queen of spades
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Beitrag von queen of spades »

Morgenstern hat geschrieben: Wenn alle gleich viel kriegen, obwohl sie nicht gleich viel leisten, macht das absolut keinen Sinn.
das stimmt schon, aber ich sehe die idealisierte theorie wie folgt: objektiv gesehen leisten zwar alle unterschiedlich viel, subjektiv gesehen doch gleich viel.
beispiel ist der anfang von animal farm: das pferd zieht die großen steinbrocken und die vögel bringen kleine steinchen daher, d.h. jeder arbeitet nach seinen möglichkeiten gleich viel.

dadurch kommen wir auch schn dazu, dass es eben theorie ist, weil es unter den menschen viel zu viele faule schmarotzer gibt (will auch nicht behaupten, dass ich gänzlich frei davon bin), also funzt es auch nicht. allerdings wieder wegen der menschen und nicht wegen der idee dahinter.
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Kain
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Beitrag von Kain »

Morgenstern hat geschrieben: Zum theoretischen Kommunismus: Völliger Blödsinn. Wider des Menschen. Meiner Meinung ist es wichtig, dass Chancengleichheit besteht. Das heisst, dass jeder die gleiche Chance hat, aus seinem Leben etwas zu machen. Was aber absurd ist, ist die im Kommunismus propagierte absolute Gleichheit. Wer mehr leistet soll mehr abkriegen... alles andere ist entgegen meiner Gerechtigkeitsvorstellung. Soziale Gegensätze aufzuheben ist schlicht nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Wenn alle gleich viel kriegen, obwohl sie nicht gleich viel leisten, macht das absolut keinen Sinn.
Die Produktionskräfte zu verstaatlichen macht ebenfalls keinen Sinn, wer glaubt schon, dass der Staat mit denen besser umgehen kann, als die Marktwirtschaft...
Ich muss dir zustimmen, wenn du sagst, dass der Kommunismus auch theoretisch vollkommen realitätsfern ist, denn z.B. Marx bastelte sich ein Menschenbild zusammen, dass dem real existierenden überhaupt nicht entsprach.
Der "gute Kommunist" darf keinerlei Individualität bestizen. Er muss sein gesamtes Leben dem Wohl der Allgemeinheit widmen und nach seinen Fähigkeiten für diese Allgemeinheit arbeiten.
Ich sehe den Kommunismus als Versuch, ein "höheres System", ähnlich einem Kollektiv, auf die Menschheit zuzuschneiden. Das ändert nichts daran, dass ich ein solches System, sollte der Mensch irgendwann einmal diese Entwicklungsstufe erreicht haben, absolut befürworten würde...

Zum Thema Gleichheit:
Chancengleichheit ist so ein Begriff, der gut klingt aber genausowenig realisierbar ist, wie die absolute Gleichheit.
Bei Chancengleichheit haben alle die selben Möglichkeiten, "Karriere zu machen". Das wird aber durch diverse Faktoren so stark eingeschränkt (z.B. Abhängigkeit der Bildungschancen vom sozialen Stand der Eltern), dass praktisch keine Gleichheit herrscht.
Solange nicht bei allen die gleichen Vorraussetzungen vorliegen, kann es auch keine Chancengleichheit geben.
Wie die Königin der Schippen schon schrieb sind die Menschen nicht gleich und können nunmal unterschiedlich viel leisten.
Hier wiederspricht es meinem Gereichtigkeitssinn extrem, wenn jemand, der sich genauso anstrengt weniger für seine Arbeit bekommt, nur, weil er nicht so leistungsfähig ist wie ein anderer.

Die Planwirtschaft ist auch einer der Fehlgriffe, die beim Anpassen dieses "höheren Systems" auf unsere Stufe entstanden ist.
Durch die Ausschaltung des Individualismus fällt auch die akkumulation persönlichen Kapitals weg ( :wink: ), wodurch der heutige Kapitalismus sein Triebkraft vollkommen verlieren würde. Es wird genau so viel Produziert, wie die Gesamtheit der Menschen benötigt und keiner verdient etwas.

So, genug geträumt...
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Cerberus
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Beitrag von Cerberus »

Man sollte den theoretischen Kommonismus nicht mit einem Menschenbild im Hinterkopf sehen... das dann nichts funktioniert wundert auch keinen.
Stellen wir uns Steine vor :)
Arwald

Beitrag von Arwald »

der Kommunismus würde funktionieren... aber ganz sicher nicht auf staatlicher ebene. Ein Staat ist ein sinnloserer Zusammenschluss mehrerer Städte für den es kein sinnvolles System geben kann.

Staat auflösen -> Zvilisation aufgeben -> kommunistische Dorfgemeinschaften Gründen -> die Perfekte Gesellschaft.
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