Todesstrafe in der Schweiz

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Isidor Meinhard
Mönch
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Beitrag von Isidor Meinhard »

Laut Tagesschau ist die Initiative eh seit heute Morgen vom Tisch.
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Sirius
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Beitrag von Sirius »

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Sehr aussagekräftig. Was soll denn dafür sprechen?
Es ist die Menschlichkeit hinter den zivilisatorischen Errungenschaften der Moderne. Es ist die Frage nach wahrer Gerechtigkeit die keiner wirklich beantworten kann, nicht zuletzt weil System und Moral nicht zu 100% deckungsgleich sind, die man für ein Ja zur Todesstrafe heranziehen kann. Ist es nicht ungerecht, den Mörder eines (in diesem Fall Ihnen) nahestehenden Menschen leben zu lassen? Ist es nicht ungerecht das du auch noch dafür zahlen musst ihn/sie unter zu bringen? Ist es nicht ungerecht ihn sogar wieder frei auf der Straße zu sehen? Ist es nicht ungerecht die Familienehre nicht retten zu dürfen? Ist es nicht ungerecht, dass es keine absolute Konsequenz mehr für Straftäter in Industrienationen gibt? Ein Ja wegen all den Kämpfern einer persönlichen Gerechtigkeit und einer großen Sache, die hinter Gittern sitzen weil es keine solche Strafe von offizieller Seite gibt.

Man müsste natürlich den Begriff Mord und die Verfahrenstechnik hinsichtlich des Prozesses überdenken, dass manche meiner Fragen Sinn machen z.B. die Kosten der Unterbringung...

Darf man Unmenschlichkeit mit Menschlichkeit auch noch belohnen? Ich frage mich nur, wie Typen wie ihr, die einen ganz eigenen Eindruck machen, so auf das Prinzip Nächstenliebe zurück greifen können? Oder ist es eine höhere Einsicht des menschlichen Verstandes, zu der ich einfach keinen Zugang habe? Jedem das seine...
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Dr. Acula
Papst
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Beitrag von Dr. Acula »

Sirius hat geschrieben:

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Sehr aussagekräftig. Was soll denn dafür sprechen?

Jaja... Code und Quote...


Beides fängt halt mit Q an...
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Esche
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Beitrag von Esche »

Familienehre wiederherstellen?......

wie soll denn das bitte funktionieren?, und was ist überhaupt "FamilienEHRE"?

Davon, dass der Täter tot ist, wird das Opfer auch nicht mehr lebendig, und der Tod des Täters befriedigt nur den inneren Hass. Das jedoch is kein Opfer-Therapie Ersatz. Unter dem Verlust wird weiterhin gelitten.
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Torque
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Beitrag von Torque »

Barnstock hat geschrieben:Natürlich die Annahme, dass Sexualmörder entmenschte Bestien sind, die Ihre Taten voller Lust und mit grösstem Spass begehen und sich danach jeden Tag 10 mal einen drauf runterholen...
:twisted: [4*4] [4*4]
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Sirius
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Beitrag von Sirius »

@Branstock: Und ich dachte Sie mögen Code :cry:

@Esche: In erster Linie haben Sie recht. Der Schmerz wird dadurch nicht getilgt, noch erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Tat, die einen erklärenden, oder verständnis suchenden Charakter hat. Das ist aber meiner Ansicht nach auch gar nicht wichtig, denn es gibt keinen Weg das zu erklären, zu verstehen, oder den Schmerz abzustreifen, wenn nicht genug Zeit vorhanden ist um sich damit auseinander zu setzen.

Familienehre ist nichts greifbares, nichts was man verstehen kann, wenn man es nicht selbst im eigenen Familienkreis erfährt denke ich mal. Zumindest bin ich nicht sprachgewandt genug es jetzt hier zu erklären was es bedeuten kann. Es geht aber hauptsächlich um die Schmach, dass ein Verwandter gewaltsam und absichtlich genommen wurde. Und um diese Schmach, oder inneren Hass wie Sie es nennen, zu befriedigen, ganz genau darum geht es. Es geht dabei um die menschlichen Grundstrukturen und dazu gehört Befriedigung durch Rache. Für mich ist das wichtig. Es gibt keinen Grund argumentativ aufgrund zivilisatorischer Erungenschaften auf diese Rache zu verzichten. Denn wenn der Täter lebt ändert sich genauso wenig etwas. Eigentlich ist es unter den richtigen Umständen sogar noch Milde. Denn unter schlimmen Bedingunge ein Leben lang gefangen zu sein ist vielleicht sogar schlimmer als der Tod. Der sollte im Hinrichtungsfall aber schnell und "human" von statten gehen. Der ganze Rache Gedanke ist z.B. in der kretischen Gesellschaft sehr tief verwurzelt und akzeptiert.
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