Eine Band aus der Schweiz namens Lunacy? Nie gehört (peinlich genug, musste nicht auch noch in die Welt rausschreien - Anm. d. Red.). Das Erstaunen bei the renewal wird noch grösser, als plötzlich progressive Rock- und Metalklänge aus der Stereoanlage dringen. Fassungslosigkeit, Hilflosigkeit, Unverständnis. Wie man aufgrund der bisherigen Reviews unschwer erkennen kann, tummeln sich nicht gerade massenweise Spezialisten des progressiven Bereiches bei the renewal. Ueberraschend wird es aber erst, als plötzlich die heiss geliebte Riger CD in die Ecke fliegt, um sich mehrmals hintereinander den Mini Output von Lunacy anzutun. Beachtlich, was die Schweizer da fabrizieren. Schubladisieren will man sich offensichtlich nicht lassen, denn die Songs kommen recht variantenreich daher. Nach dem gesprochenen Intro wird mit Dragon Fly erst mal locker und straight weggerockt. Die Stimme des Sängers Nasty (hä?? - Anm. d. Red.) fällt gleich zu Beginn auf, da sie einen gewissen Hardcore/Crossover Touch hat, was den Hörer im ersten Moment etwas verwirren dürfte. Aber das nur nebenbei bemerkt. Once, der zweite Streich, betritt ganz andere Ebenen, wirkt durch das variantenreiche Schlagzeugspiel, die Breaks und die tragenden Keyboards sehr viel komplexer als der vorangegangene Song und erinnert in einem Zwischenstück sogar an den Titel Changes von Yes. Dieser Vergleich ist sicherlich nicht unberechtigt, da Once, so scheint es jedenfalls, sich stark an den progressiven Rockbands der 80'er orientiert. Wer einen aktuelleren Vergleich braucht. Wie wär's mit Spock's Beard? Zu gewagt? Egal. Man dürfte sich aufgrund dieser beiden Beispiele ein ungefähres Bild dieses Songs machen können. A New Breed driftet gegen Mitte des Titels ebenfalls stark in die vergangene Klangwelt der 80'er ab, besonders was den Sound der Leadgitarre und der Keyboards angeht. Man könnte ja mittlerweile den Eindruck gewinnen, Fairytales Of A New Breed würde sich sehr altbacken anhören. Aber weit gefehlt. Die Produktion wirkt äusserst frisch sowie auch professionell, und die Gitarren tun schon ihren Teil dazu, die einzelnen Titel ziemlich rockig und modern erscheinen zu lassen. Wer denkt, dass er nach A New Breed die gesamte Tragweite der Mini CD abschätzen kann, hat sich getäuscht. Nach einem kurzen Klavierstück donnern dann mit Fairytales from Roswell astreine Hardcore Riffs nach vorne los, gepaart mit einem melodiösen Refrain und ein wenig straight forward Rock, um die ganze Sache abzurunden. Es ist zum Verzweifeln! Wie soll man dieses Album beschreiben? Egal. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Review einigermassen die positiven Feelings, welche das Mini Album bei the renewal hinterlassen hat, zum Ausdruck bringt, denn es hat wirklich Spass gemacht, sich das Teil vielfach anzuhören. Wenn dies nicht der Fall war, so wird's die Bewertung beweisen. Bestellen kann man Fairytales Of A New Breed übrigens für läppische CHF 10.-- (inkl. Porto und Versand) bei René Schmidt, Felsenrainstrasse 12, CH-8052 Zürich. Ist doch fast geschenkt, oder? Nähere Infos zu Lunacy findet Ihr auf der bandeigenen Webseite.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

9/2000

Format

CD

Land

Genre

Progressive Metal