Katatonia gehören in die Sparte "melancholische Düstermucke", wobei sich stilistisch im Laufe der Jahre ziemlich viel verändert hat. Hierbei haben wir es aber mit einer Neuauflage von altem, teils unveröffentlichtem, Material zu tun. Somit sind die gesamten Höhepunkte der ersten sechs Jahre Bandgeschichte der Schweden auf dieser Doppel-CD zu finden.

Angefangen bei der "Elohim Meth" EP bis hin zur "Dance Of December Souls" Ära, welche sehr doomig ist, sind die Highlights der Band vertreten. "Velvet Thorns", "Black Erotica" oder "Funeral Wedding", um nur ein paar Beispiele zu nennen, sind einfach hammerstarke, düstere und melancholische Kompositionen, welche in keiner Sammlung eines Doom Metal Fans fehlen dürfen. Hier treffen schleppende Gitarrenriffs auf gefühlsvolle Melodien, welche einem ohne weiteres den Tag versauen können. Für die Vocals war schon damals Meister Renkse verantwortlich und dies schon amtlich. Passend zum Sound schreit er sich emotional die Sorgen vom Leib und macht daher den Stil von Katatonia schon damals zur Einzigartigkeit.

Auf der zweiten Scheibe ist dann fast die komplette "Brave Murder Days" zu finden. Am Sound hat sich nicht all zu viel geändert. Nach wie vor regieren die melancholischen Momente, obwohl man in Sachen Geschwindigkeit einen Zahn zugelegt hat. Zu erwähnen ist jedoch, dass hier Opeth Sänger Mike am Mikro war und dies soll was heissen. Danach folgt die wahrscheinlich depressivste Phase der Bandgeschichte: "Saw You Drawn"! Auch hier wurde meines Wissens die gesamte EP draufgepackt. Die Songs "Saw You Drawn" und "Quiet World" sind wohl das depressivste was die Musikwelt zu bieten hat. Einfach einzigartige Melodien werden hier mit einer düsteren Monotonie gepaart und erstmal auch von cleanen Vocals unterstützt. Wobei unterstütz eigentlich das falsche Wort ist. Denn Renkse, der wieder das Mirko übernommen hat, sang nie so mitreisend und emotional wie in dieser Phase und macht die Songs aussergewöhnlich.

Die Krönung des Ganzen ist die sehr schöne und passende Aufmachung der Booklets und somit bietet "Brave Yester Days" auch was für’s Auge. Eingefleischte Dark- und Doom Metaller werden daher schon beim Anblick des Covers feuchte Augen bekommen. Ich hingegen schon, wenn ich den Namen "Katatonia" lese...

So, genug geredet. Jeder der auf melancholische Düstermucke à la Daylight Dies, Rapture, Anathema oder Opeth steht und diese intensiven melancholischen Momente sogar noch Toppen möchte, muss hier ohne mit der Wimper zu zucken zugreifen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Avantgarde Music

Veröffentlichung

4/2004

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal