Wenn Götterwächter Heimdall in sein Kriegshorn Gjallar bläst, steht Asgard eine grosse Schlacht unmittelbar bevor. Wenn dann die charakterstarke Stimme von Ingo Tauer erklingt und die Zunft der Lügner anklagt, ist schnell klar, wer sich zur Schlacht gerüstet hat: Es sind die Germanen von Riger, die den Nachfolger von "Des Blutes Stimme" präsentieren:

Riger sind im grossen Ganzen Riger geblieben und haben damit schon beinahe alles richtig gemacht: Wie eh und je verstehen es die wortgewandten Frankfurter melodiöse Hymnen mit treibenden Death und Black Metal Raffeleien sowie heidnischen Texten zu verweben, so dass sehr eigenständige und unverkennbare Kompositionen entstehen. Dazu gibt es gelegentlich gemächliche Passagen, die im Gegensatz zum sonstigen Grunz- und Kreischgesang mit Geflüster hinterlegt sind. Gerade diese laut / leise beziehungsweise ruhig und wild treibende Dynamik ist seit jeher eine Stärke der Truppe. Erhalten blieben uns zum Glück auch die vorchristlich klingenden Gitarrenmelodien und einige Schlachtrufe. So manche Neuerung konnten sich die fünf Musizierenden dann allerdings doch nicht verkneifen: So verwendet man beim Eröffnungsstück "Zunft der Lügner" einen sehr doomigen Teil, der rhythmisch doch recht seltsam wirkt.

Riger hat zwar nicht viel verändert und geht richtig in die Vollen, dennoch kommt "Gjallar" nicht ganz an den 2002er Vorgänger heran. Trotz herausragenden Stücken wie "Schöpfer der Hetze", "Böser Glaube" oder "Spiegellos" reichen diese nicht ganz an Bandflagschiffe wie "Des Blutes Stimme" oder "Woutes Heer" heran. Nichtsdestotrotz ein wunderbares Album, das in keiner gemütlichen Heidenstube fehlen sollte.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

CCP Records

Veröffentlichung

11/2004

Format

CD

Land

Genre

Pagan Metal