Die bereits im eisigen Winter 2003 aufgenommenen Split-CD ist erst die zweite Veröffentlichung von NordSturm Productions. Zwei junge, hasserfüllte Bands namens Askuror und Lord Themgoroth vereinen sich auf der Split und widmen sich einem bereits sehr ausgelutschten Klischee, dem Kampfe gegen Kommerz und Christentum. Des weitern machen sie sich für einen treuen und brüderlichen Schwarzmetall Untergrund stark. Man träumt wohl von den "glorreichen" frühen 90ern in Norwegen.

In den düsteren Herbsttagen des Jahres 2003 formierten sich Thorkraft und Bariton zu Askuror. Noch im selben Jahr entschied man sich, eine Demo in Form einer CD’R aufzunehmen und nannte den Tonträger mit den fünf hasserfüllten Stücken "Battle Hymns". Veröffentlich über NordSturm. Bariton entschied sich, das Duo zu verlassen, und wurde durch Borbarath (Winterdemon, Askehorde, Lord Themgoroth) ersetzt. Mit ihm wurde die vorliegende Split eingespielt. Borbarath ist aber ein viel beschäftigter Germane und verliess Askuror bereits nach den Aufnahmen wieder. Mittlerweilen ist wieder Gründungsmitglied Bariton an der Klampfe und Askuror soll bereits wieder fleissig am Proben sein.

Ebengenannte Band macht also mit ihren fünf Stücken den Anfang der Split-CD. Nach dem genre-typischen Einklang geht es so richtig los, nur leider nicht wie ich es gerne hätte… Ein grässlich klingender Schrei-Sprech-Gesang, der eher an das Gewürge eines verbitterten Gnomes erinnert, fängt an über Christentum und Gesellschaftsformen zu schimpfen. Mal in der Muttersprache und mal mit nicht gerade in akzentfreiem Englisch. Ich bin mir nicht sicher, welches ich weniger schlimm finden soll.
Die musikalische Seite scheint am Anfang ganz in Ordnung zu sein, aber je länger man die Band hört, desto hektischer und zugleich monochromer erscheint das Geschrammle. Der Wiedererkennungseffekt ist minim, so realisiert man teilweise erst durch den Wechsel der Sprachen, dass kürzlich ein neues Lied angefangen haben muss. Für die einzige Abwechslung im verwaschenen Klangbild sorgen die hektischen Tempiwechsel.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich Askuror beim nächsten Versuch etwas mehr aufs Liedermachen konzentriert, denn nur den klischeehaften Geist des heidnischen Schwarzmetalls zu verbreiten genügt nicht! (3/13)

Die nächsten fünf Stücke stammen von Lord Themgoroth aus Hamburg. Diese Gruppe formierte sich einst unter dem Namen "Lord Arrogant" im Jahre 1998. Garf von Dracul (ex-Askehorde, Orctod) sowie wie Borbarath - The Butcher (Winterdemon, Askehorde, Askuror) sind die aktuellen Mitstreiter. Mit dieser Besetzung wurde auch die Split aufgenommen. Davor liess die Kapelle bereits mit dem Demo "War eternal" (2001) und dem Album "Wrath of Thy Black Emperor" (2002) von sich hören. Im Verlaufe der Zeit stand sogar mal eine Dame auf der Bühne! Lady Chanim zupfte eine Zeit lang die Bassseiten. Andere frühere Mitglieder waren Sebo Bayer und Viciarg (Askehorde).

Typisch quietschende Gitarren, das Gekrächzte sowie die monotone Schlagwerkarbeit. erinnern sofort an frühe Judas Iscariot. Zügelloses Schwarzmetallgebolze im Wechsel mit schleppenden, lavastromähnlichen Passagen. Bereits nach kurzer Zeit wird klar, dass mir Lord Themgoroth weitaus mehr Freude bereiten wird. Eisige, gradlinige Gitarren werden von gefühlvollen Tastenklängen untermalt. Die eisige, depressive Stimmung drückt schon gewaltig auf die Seele des Zuhörers. Die endgültige Zermürbung erfolgt dann stückchenweise durch die zerschneidenden, zähflüssigeren Teile. Einzig die Schlagzeugarbeit fällt neben fehlender Innovation negativ auf. Besonders bei den schnellen Knüppelpassagen hätte die Band eben so gut einen schlecht programmierten Computer einsetzen können. Nichts desto trotz erzeugen Lord Themgoroth auf ihrer Hälfte der Split die Kälte und Primitivität, die richtiges Schwarzmetall ausmachen! (8/13)

Wer auf Judas Iscariot steht, kann ja einfach die ersten 5 Lieder überspringen. Allen anderen empfiehlt sich ein Probehören. Wer dann die halbwegs gelungene, auf 500 Einheiten limitierte Split CD kaufen möchte, kann sie über die Webseite von NordSturm Productions für 10 Euro bestellen.

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