Wofür ein Intro nehmen, wenn man als Opener einen Song hat, der abgeht wie Schmidts Katze? So ist es bei Lost Dreams aus Österreich der Fall.

Anstatt den Hörer mit einem Intro zu langweilen holt man sofort den todesmetallischen Knüppel aus dem Sack. Und dieser Knüppel arbeitet präzise und ziemlich melodiös. Geschickt haben die fünf Musiker auch die Reihenfolge ihrer Stücke gewählt, so folgt auf das flotte "evil unleashed" mit "demonic night" ein wesentlich langsamerer Song. So etwas macht ein Album zusätzlich abwechslungsreicher. Zudem ist die Komposition auch schön eingängig und lässt den geneigten Hörer mit dem Fuss im Takt mitwippen.
Eher den Kopf als den Fuss bewegt man bei "enchained in darkness" und das Haupt lässt man bei diesem Stück kreisen wie es sich als Metaller bei einem guten Song gehört. Dieses Stück ist auch eine der besten Kompositionen auf diesem Silberling, dem man deutlich anmerkt, dass hier keine Anfänger am Werk sind. Kein Wunder, besteht die Truppe doch schon seit 1992 und hat unter anderem schon mit so namhaften Genrevertretern wie Morbid Angel, Zyklon oder Belphegor die Bretter, die die Welt bedeuten unsicher gemacht.

Und doch krankt diese Platte an einem Problem, das bei so vielen Bands auftritt: mangelnder Wiedererkennungswert. Die Platte lässt sich gut durchhören, klingt wie aus einem Guss und ist gut produziert. Doch bleibt nach Durchlauf nichts hängen, was für mich Lost Dreams unverkennbar machen würde. Sobald Lost Dreams dieses Manko loswerden, wären sie auf Augenhöhe mit den ganz Grossen der Death Metal Welt, wie God Dethroned oder Morbid Angel.

So bleibt also ein (nur) gutes Album einer erfahrenen Band, die ihr Potential sicherlich noch nicht ganz ausgeschöpft hat wie "only a dream" beweist. Da wird in Zukunft noch was gehen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

11/2004

Format

CD

Land

Genre

Death Metal