Mit ihrer mittlerweile achten CD sind Immolation schon alte Hasen im Geschäft, aber das brauche ich ja niemandem zu sagen. Ich muss gestehen, dass diese Band nicht zu denen gehört, deren Schaffen ich lückenlos verfolgt habe. Fünf ganze Alben ist’s her, seit ich die letzte Scheibe der Amis gekauft habe. Eingefleischte Fans mögen mir diesen Umstand verzeihen.

Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, dass ich unbelastet an diese CD herangehen kann.
Dass die Mannen schon lange im Geschäft sind, hört man vom ersten Akkord an. So wissen sie, dass man den geneigten Death- Hörer am besten mit einem fetten Knüppelriff empfängt, um nach einer Minute mit Melodien aufzuwarten, die an den melancholischen Gesang sich zu Tode rudernder Galeerensklaven erinnern. Würden diese jedoch immer nach Immolation-Tempo rudern, wäre das erste Überschallschiff schon vor Jahren in die Geschichte eingegangen.

Soundmässig haben sich Ross Dolan und Konsorten ihren Platz auf unserer Schwermetall Seite redlich verdient, denn Blei könnte nicht schwerer und gehärteter Stahl nicht härter sein, als ihr aktuelles Album. Und trotz der Härte, mit der sie auffahren, findet sich immer ein Plätzchen für Melodien und Harmonien, die sich weit über dem Standard bewegen.

Vergesst Monstrosity und Six Feet Under. Kauft Immolation! Da werden Sie geholfen!
Fest steht, dass die Band ihr Handwerk versteht und es schafft, ihren Wurzeln treu zu bleiben, und trotzdem zeitgemässen Death Metal zu schreiben, ohne sich selbst zu kopieren. Was sie uns mit "Harnessing Ruin" an kompromisslosem und trotzdem interessantem Death Metal bieten, ist trotz der Durchhänger, die die Scheibe teilweise aufweist, bemerkenswert.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch. Und das ist die recht dumpfe Produktion. Klingt irgendwie alles, als würde man mit Ohrstöpseln in einer grossen Konzerthalle stehen.

Ich weiss zwar nicht, ob das hierhin gehört, finde es aber bemerkenswert, wie einfallslos gewisse Leute sind, wenn es darum geht, den Soundsharern das Handwerk zu legen. So hat Listenable Records doch tatsächlich die vorliegende Promo (9 Songs) in ca 98 Tracks gesplittet! Auf einem normalen Player mag das ja nicht stören, will man aber die CD seinem PC einverleiben um gewisse nützliche Random Funktionen zu nutzen, ist das zum Kotzen! Ob die wohl wissen, dass man heutzutage nach 30 min. das ganze ungesplittete Album heruntergeladen hat?

(Trotzdem kaufen und nicht klauen!)

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Listenable Records

Veröffentlichung

3/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal