Zunächst mal möchte ich mir die Feststellung erlauben, dass ich düstere und unheilverkündende Intros allmählich nicht mehr hören kann.
Da ich mein Hauptaugenmerk jedoch auf schwarzmetallischen Veröffentlichungen ruhen lasse, werden mir diese auch zukünftig nicht aus dem Wege gehen.
Paradebeispiel: "The Breath Of Satanachia" vom vorliegenden Kurz-Album "First Legion Of Hell" der dänischen Christenfeinde Rex Satanachia.

Mein Glück will es, dass die Introphase zügig an mir vorbeizieht und das Wesentliche zum Tragen kommt: Brutaler Black Metal der ungeschliffenen Sonderklasse.
Wie die Bekloppten dreschen Lord Sah Saeriuz und Lord Beezanborgh drauf los, erinnern stimmlich mal an alte Andras, instrumental mal an ältere Horna und pendeln sich stilistisch schliesslich in den Gefilden des kaltblütigen Allzweck-Schwarzmetalls ein, wie ihn sich heutzutage jede zweite Band auf die Notenblätter schreibt.
Trotz dieser gewissen Identitätslosigkeit hält sich meine Aufmerksamkeit bisweilen interessiert an den treibenden Riffs fest, denn es ist spannend mitzuverfolgen, wie die Herren Melodik und Majestätik ins turbulente Treiben einbringen und somit subliminale Glanzlichter setzen können.
Und steht man den unterschwelligen Ebenen eher gleichgültig gegenüber, darf man exzessiv das Tanzbein schwingen und sich an der vorwändigen Aggression ergötzen.
Die Produktion unterstützt dies mit drückenden Tonspuren, die sich migränegleich in die Hirnwindungen der Hörerschaft bohren und bleibende Brandmarken hinterlassen.

Rex Satanachia stellen zumindest für meinen Geschmack einen hintergründigen Hoffnungsschimmer für die gebeutelte Black Metal-Szene dar, dem es weder an Geschick noch an Authentizität mangelt und dessen Schein den Nordhimmel noch lange in ein düsteres Licht kleiden wird.
Mit "First Legion Of Hell" legt man einen soliden Grundstein für weitere Kreationen - man sollte sich allerdings noch intensiver der Abnabelung vom Klischee widmen, um sich auf Dauer einen Namen machen zu können.
Der Grat zwischen Kunst und Krempel ist bisweilen nämlich schmaler als man denkt...

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Grom Records

Veröffentlichung

2/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal