Grave Flowers wurde als doomiges Seitenprojekt von Matte Andersson, Sänger der schwedischen Melodic Death Metal Band Godgory, anno 1993 gegründet. Anfangs als Einmannband und seit Ende der 90er als Duo. Die Band unterschrieb für eine einzige Platte bei Serenades Records. Im Jahre 2000 war es dann soweit und ihr Debüt "Solace Me", damals noch mit elektronischem Schlagzeuger, wurde veröffentlicht. Es wurde still um die beiden Schweden, aber diese schrieben weiterhin Stücke, nahmen eine Demo auf und schwups war man bei dem finnischen Label Firebox unter Vertrag. Und ja, das Album "Incarcerated Sorrows" ist fertig und wurde mit Hilfe zweier Gastmusiker, das heisst ohne Fell- und Beckencomputer, eingespielt.

Im Zeichen des modernen Gothenstahls mit leichter, doomiger Veredelung steht das Zweitwerk des Schwedenduos. Anmutende doomige Gothikklampfen treiben unentwegt voran und werden von dezenten, aber sehr sphärischen Pianoklängen von Matte’s Ehefrau unterstützt. Die Bittersüssen Melodien treffen auf eine melancholische Stimme, welche mich sehr an den Darkwave der 80er erinnert. Der wehmütige Gesang harmoniert wunderbar mit der traurigen Klangwelt und wird stehts optimal eingesetzt. Die Nummern scheinen allesamt recht auf Ohrwurm getrimmt zu sein, Paradebeispiel ist wohl "Sleep Demons Sleep", welches sich so richtig am Trommelfell festkrallt. Im Allgemeinen stört die Produktion, welche zu glatt und kantenlos daherkommt.

Mit "Leaving the Warzone” wird der Count Raven Tribut gezollt und gleichzeitig der Schlussstein gesetzt. Mir bleibt ein recht zwiespältiger Eindruck. Einerseits technisch hochstehend und ausgereift, mit viel Atmosphäre. Anderseits sind viele Passagen beinahe kitschig und vor allem die Gitarrenspuren zu dominant, so dass sich bei mir auf die Dauer der Brechreiz bemerkbar macht. Der Engländer würde dazu wohl "It’s not my cup of tea" sagen. Das bedeutet jetzt nicht, dass dieser Tonträger schlecht ist, Fans von melancholischen Gothic Metal mit leicht doomigen Anleihen werden wohl kaum an dieser Veröffentlichung vorbeikommen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Firebox Records

Veröffentlichung

4/2005

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal