Von den meisten ganz unbeachtet hat sich im letzten Jahrzehnt eine kleine Extrem Metal Oase in Australien entwickelt. Damals gab es die heute "etwas" grösseren AC/DC und heute sind dort eine Menge sehr eigenständiger Bands am werkeln, die erhobenen Hauptes in Europa einmarschiert sind: Lord Kaos, Deströyer 666, Impaler, Atomizer, Armoured Angel, Abominator, Death's Boundaries, Nazxul, Bestial Warlust, Crucifire und eben Encabulos.

Das wahrhaftig von Trends niemals heimgesuchte amerikanische Undergroundlabel Hells Headbangers, hat sich kundgetan, eine weitere sehr brachiale und zielsichere Nahkampfwaffe im Black Death Metal zu rekrutieren. Destruktor, die Band des ehemaligen Deströyer 666 Drummers Jarro, sind angetreten und tun auch Gutes daran. Vorliegend wird mit "Nuclear Storm" ausgiebig bestrahlt. Auf der Mini-Debüt Scheibe gibt es vier meist schnelle, aber immer noch nachvollziehbare Brutalitätsbolzen, die der süchtigen Masse eingefiltert werden und niemals in sinnlosen billiges Klampfengeschredder ausarten.
Dabei denkt man beim Intro noch, dass die melodischen und traditionellen Parts ihren Lauf nehmen. Denkste: Es geht immer heftig zur Sache, sehr schnell, aber immer thrashig und mit Wiedererkennungswerten versehen. Destruktor machen ihrem Namen alle Ehre und bringen trendige Mülltonnensounds direkt zur Exekution. Besonders geil kommt der Titelsong "Nuclear Storm", der eine treibende und nach vorn peitschende Riffarbeit sein Eigen nennt. Härtere The Crown (Swe) Anleihen sind hier nicht von der Hand zu weisen. Destruktor legen auf "Nuclear Storm" immer Wert auf klare Songstrukturen und das macht diesen Silberling auch so spannend, obwohl man an Geschwindigkeit und Kompromisslosigkeit nicht so leicht zu überbieten ist. Ein ehrenvoller Einstand ist ihnen hiermit gelungen, einfach sehr mächtiger "in die Fresse"-Metal aus dem schönen Australien.

Es gibt viele dieser Bands, die sich gerade in Australien als War Metal beschreiben, am Ende ist es doch extremer Black / Death Metal oder nur doofer Krach. Bei Destruktor sieht das schon ein wenig anders aus, da die drei auch sehr gern thrashig kontern. Der nachvollziehbare und aggressive Gesang tut hierzu sein Übriges, da er auch viele positive Akzente setzt. Also, wer auf eigenständigen und brachialen Black / Death Metal kann, der sollte Destruktor im Auge behalten und nicht schon wieder europäische Standardsounds blind kaufen. Von daher sind die 10 Punkte für den Debüteinschlag unabwendbar. Wenn es so weiter geht, stehen Destruktor bald auch mehr zu.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Hells Headbangers Records

Veröffentlichung

5/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal