Die Schwierigkeit, ein Album aufzunehmen, das in sich geschlossen klingt, ist sich nicht zu kopieren. Das gelingt leider immer weniger Bands. Hier schickt sich nun eine Truppe aus Litauen an, genau dies zu vollbringen.

Ein bombastisches Klassik-Intro leitet "As Jusu Prakeimimas" ein. Derbstes Black / Thrash Gewitter wie man es sich nur wünschen kann. Packende Melodien, griffige, treibende Riffs, garniert mit Blastparts. Dazu ein garstiger Black Metal Gesang: herrlich. Der Umstand, dass die Lyrics in der Landessprache gehalten sind, tut dem Hörgenuss keinen Abbruch. Im Gegenteil, die Stücke klingen noch bösartiger durch die raue Sprache. Statt sich an permanentem Geschrammel zu berauschen, setzt das Trio auf abwechslungsreiche Songstrukturen.

Man hat teilweise, gerade bei den langsameren Thrash-Parts, wie in "Suteikim Jiems Kancia", das Gefühl, die 80er haben nie geendet, derart old school-artig musizieren Dissimulation. Zugleich beweisen sie in erwähntem Lied, dass sie auch keine Bedenken haben, rockige Töne anzuschlagen, denn auch in "Kol Viskas Niekur" rockt es phasenweise gewaltig.
Hier und da hätte man eventuell etwas am Sound feilen können. Andererseits werden die Nummern so noch einen Tacken räudiger und heftiger. Soundfetischisten sollten trotzdem vorher ein Ohr riskieren bevor sie einen Blindkauf tätigen.

Allen anderen sei gesagt: kaufen, hören, gut finden.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Ledo Takas Records

Veröffentlichung

6/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal