Gibt es eine Grenze, wie übel eine zu rezensierende CD sein darf? Sicher nicht, denn das wäre das baldige Ende vieler Newcomer, und des Weiteren ist Kritik eine überaus subjektive Sache. Nachfolgender Vernichtungsschlag gegen Presences ist zwar überaus ernst gemeint, soll und wird aber nicht einer ganzen Sparte des Black Metal den Todesstoss versetzten.

"Mutation of the wooded Creatures" ist die vierte Scheibe der fünf zum Fürchten finsteren Italiener, auf der einige Stücke zweier älterer Veröffentlichungen wieder Platz gefunden haben. Man findet darauf Underground Black Metal der übelsten Sorte. Das Ding ist nicht böse, das ist einfach nur lächerlich. Keyboards, nicht wie gewollt orchestral, sondern billig, ermeucheln jedes interessante Riff im Ansatz. Die ganze Musik zielt darauf ab, atmosphärisch, düster und melancholisch zu wirken. Dieses Ziel wird nicht nur nicht erreicht, sondern systematisch mithilfe jedes Instruments, insbesondere des Gesangs, zum Ding der Unmöglichkeit gemacht. Sinnloses Gekrächze, Gebrummel oder Geflüster vermiesen einfach jede Stimmung. Diese ist zwar aufgrund der auch für True Black Metal-Verhältnisse miesen Soundqualität schwer zu erzeugen. Wenn aber das ein oder andere schleppende Riff in guter Burzum-Manier, geschmückt mit einer eisigen Gitarrenmelodie, das Gefühl von kalten, dunklen Tannenwäldern aufbaut, wird die kurze Harmonie von besagtem nerventötenden Gesang unterbrochen; oder es folgt eine von mehreren minutenlangen Keyboard Passagen stupiden, kindischen Geklimpers; oder die Truppe läuft wieder einmal so sehr aus dem Takt, dass Hopfen und Malz verloren ist.

Knapp sechzig Minuten eben beschriebener Musik bewirken bei mir schon ernsthafte Kopfschmerzen. Da nützen auch einige gefühlvolle Ansätze, wie im durch Keyboard verseuchten "Dawn of the Nightdominion", gar nichts mehr. Falls ein True Black Metal Anhänger das völlig anders sieht, sei mir verziehen.

Albuminfo

Punkte

 

1/5

Label

Necrotorture

Veröffentlichung

8/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal