Gerade wurde zum Angriff auf metallische Trittbrettfahrer und Lügenbarden geläutet und diese deutsche Black / Thrash Metal Legionäre feuern sogleich aus allen glühenden Rohren, so dass es raucht, aber gewaltig. Mittlerweile sind sie bei dem deutschen Vorzeigelabel Metal Blade untergekommen, welche die neue Scheibe als CD ins Metallervolk katapultieren werden. Die Tradition der Vinylveröffentlichungen wird natürlich auch beibehalten und so wird die LP wieder bei Costa's Iron Pegasus erscheinen und der Szene ihren eisernen Dienst erweisen.

Es ist noch gar nicht so lange her, da schossen mich die Koblenzer mit ihrem letzten Album "Divine Blasphemies" völlig aus den verrauchten Socken. Mit dem aktuellen Werk "Angelwhore" ist es eigentlich auch nicht viel anders, denn die aggressive Breitseite vom Vorgängerwerk hat man weiterhin festigen können. Die Scheibe hat alles, was sich für ein bangkompatibles Desaster Schlachtschiff gehört: Midtempo-Hymnen, aggressive Thrashbolzen, verbunden zu einer abwechslungsreichen und intensiven Black Metal Offenbahrung.

Das Intro "The Arrival" läutet das aktuelle Werk durchaus stimmungsvoll ein, danach gibt’s auch gleich den passenden Übergang zum Opener und den ersten Übersong "The Blessed Pestilence". Dieser ist auch der längste Song, welcher von stumpfen Prügelorgien und langweiligem Pseudo Metal weit entfernt ist. Die druckvollen und bösartigen Aggressionshämmer, die von Sataniac's Gesang immer weiter voran katapultiert werden, wechseln sich stetig mit überaus gelungenen Midtempo-Nummern ab.

Desaster kann man niemals auf ein Genre reduzieren, denn die Mischung aus traditionellem Thrash bis hin zu alten Black Metal Eruptionen zeugt von der Stärke der Band. Sie verbinden jene Stile zu einer Einheit und bringen es fertig dann immer noch wahnsinnig eigenständig zu klingen. Wenn man Thrash Metal in dieser düsteren und blasphemischen Perfektion um die Ohren getreten bekommt wie bei "Gouls Strike" oder beim kräftigen "Revelation Genocide", welches mit einem prägenden Soli aufgewertet ist, kann man Desaster einfach nichts entgegenreden. Aber auch solch geniale Hymnen wie "Downfall be thy blade" sowie "Nihilistic Overture", die in ihrer präzisen und gewaltigen Intensität für prächtige Fist bangende, Kutten tragende, Maniac Chöre sorgen werden, sind eine meisterliche Offenbahrung dieser deutschen Urzeit Maniacs.

Die Bitburger Pils-Vernichtungsmaschinerie hat sich mit "Angelwhore" wieder von ihrer besten Seite gezeigt, so dass all jene Vorschulbands zu Statisten degradiert werden. Black Metal war halt schon immer mehr als geschminkte Friedhofspussies und kränkelnde Keyboard Lullis. Desaster spielen wieder gekonnt wirklichen "in die Fresse"-Metal, der auch Qualität und Emotion aufweist. Ohne Bedenken hat die Koblenzer Kulttruppe wieder alle Versprechen gehalten und ein amtliches Black Metal Werk aufgefahren, das es auch Wert ist diesen Titel zu tragen. Diese Band ist Kult und all jene die sich Desaster Maniacs nennen, können dieses Zeugnis massiven Stahls sofort auf den Einkaufszettel notieren. Bang or be banged!

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Metal Blade Records

Veröffentlichung

8/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal