Bei der hier vorliegenden im Sommer 2004 über Supreme Chaos Records erschienen Scheibe "Infernum Infinitum" der Österreicher von Sanguis handelt es sich um qualitativ hochwertiges Schwarzmetall mit viel Melodie und Keyboard, das zwar hintergründig dominiert, aber nicht zu aufdringlich und kitschig daherkommt. Während der Aufnahmen bestand die Band noch aus vier Leuten, mittlerweile hat man sich jedoch vom Bassisten Aries getrennt. Das Trio hat sich dem schwedischen Black Metal verschrieben und es überwiegt das Mid-Tempo, was für Atmosphäre sorgt und stimmig wirkt. Die Stimme vom Sänger Umbra wirkt zwar kraftvoll, könnte aber etwas variabler sein, doch dafür wird in unregelmässigen Abständen auch mal gut gegrunzt und auch tauchen verzeinzelte Sprechgesangspassagen auf, die ins Gesamtbild passen.

Es sticht direkt beim ersten Durchhören die "Ode an den Schmerz" hervor, ein komplett in Deutsch verfasstes Stück, das energiegeladen beginnt, sich mit hoher Geschwindigkeit in den Gehörgang frisst und dort auch so schnell nicht mehr heraus möchte, dafür aber erfrischend technoid ausklingt. Lyrisch bewegt man sich hier in depressiv anmutenden Sphären, wobei der Rest der Titel antichristlich gehalten und gegen den "Mainstream" gerichtet ist. Dies ist wohl das einzig wirklich nennenswerte Manko von Sanguis – die Texte: Um ein wenig aus der Masse der vielen Schweden-Klone hervorzustechen, sei den Jungs empfohlen, den Schwerpunkt mehr auf die deutschen Texte zu legen und dem damit einhergehenden, abwechslungsreicheren Gesang die Treue zu schwören.

Nicht, dass der Rundling nicht überzeugen könnte, im Gegenteil, die übrigen Titel sind allesamt sehr gut, doch wird leider nur viel Altbackenes neu aufgewärmt, obwohl die drei viel eigenständiger sein könnten. An der Länge ist auch noch zu feilen, denn die 45 Minuten sind für ein Album etwas wenig. Ansehnlich ist aber das schmucke Beiwerk, das sehr zur Stimmung des Tonträgers passt und daher eine zusätzliche Prise Lob verdient hat.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Supreme Chaos Records

Veröffentlichung

10/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal