Falk, seines Zeichens Gründer und einziges Mitglied des Projektes Fluoryne hat sich auf modernen Black Metal spezialisiert und praktiziert diesen auch auf eine sehr innovative Art und Weise, die den Hörer fesselt und zugleich fasziniert. Hier wird etwas auf die kompakte Scheibe gebannt, das durchaus als avantgardistische Kunst zu verstehen ist, was einzig und allein von der nicht gänzlich ausgereiften Produktion getrübt wird, obgleich auch diese ihren Teil zum Gesamtkonzept beiträgt. Es ist damit zu rechnen, dass Stimmen laut werden, die dem Demo einen fehlenden roten Faden ankreiden, dabei ist es gerade das, was die musikalische Darbietung dieses Ein-Mann-Projektes ausmacht: Das pure Chaos.

Mit "Dark Water" wird hier etwas geboten, was Grenzen sprengen kann, wenn es denn die nötige Aufmerksamkeit erhalten sollte, was aber der Engstirnigkeit wegen nicht so schnell passieren dürfte. Avantgarde könnte man hier sogar als Bezeichnung vergeben und das Projekt ohne Gewissensbisse in einem Zug mit Thorns nennen, welche aber durchaus als Haupteinfluss zu beschreiben sind, da gleichermassen elektronisch, kalt, grandios und steril vorgegangen wird. Zudem gibt es auch ein Cover des Klassikers "Aerie Descent" von selbigem norwegischen Projekt, das kompositorisch zwar das anspruchsvollste Lied zu sein scheint, das hier vertreten ist, doch gleichzeitig auch als wirklich hervorragende Umsetzung des Originals betitelt werden muss.

Dennoch gibt es zahlreiche Unterschiede, wie die sich gut in den Gesamtklang einfügenden Sprechgesangs-Passagen. Auch das eher fauchende Gekeife fällt aus dem Rahmen und stellt etwas sehr Abwechslungsreiches dar. Vor synthetischer Bosheit strotzt insbesondere "Final Dream", der schnell startet, zwar keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellt, dafür aber immer wieder gesteigert und wieder im Mid-Tempo gedrosselt wird, sich aber immer wieder plötzlich aufrichtet und gegen Ende zum Höhepunkt kommt um letztendlich majestätisch auszuklingen. Jeder Titel repräsentiert hier etwas besonderes, etwas nahezu nie Dageweses, Klischee-befreites und Abwechslungsreiches, aufgrund der vielen Tempi-Wechsel und der Komplexität des Materials. Es bleibt nur zu sagen, dass es sich bei "Dark Water" um einen kühl anmutenden Hybrid aus Elektronik und Extrem handelt, der schandvollerweise nur wenigen gefallen wird, dafür aber dem Hörer etwas bietet, was nicht bereits mehrfach gehört wurde.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

10/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal