Noch vor gut 2 bis 3 Jahren gab es gerade mal eine Handvoll nicht skandinavischer Black Metal Bands, die man sich wirklich anhören konnte. Mehr waren es tatsächlich nicht, denn die unbeholfenen Versuche des restlichen Europas, den Trendsettern aus dem hohen Norden nachzueifern, endeten meist kläglich. Zwischenzeitlich hat in unseren Breitengraden aber eine ziemlich starke Evolution stattgefunden, so dass sich diese Situation merklich verändert hat. Nicht zuletzt das oft unterschätzte Österreich fördert immer wieder vielversprechende Newcomeracts zu Tage, im Black Metal wie auch im Death Metal Bereich, und somit wären wir schon bei Sanguis, einem blasphemischen Quartett aus dem Herzen der Steiermark.

Wenn man bedenkt, dass Sanguis erst seit 1999 bestehen und bereits ein Jahr später ein wirklich ansehnlich produziertes Demo herumreichen, kann man das durchaus als reife Leistung bezeichnen, vor allem auch deswegen, weil einem hier ein ziemlich routiniertes Songwriting begegnet. Die Beschreibung infernalischer Black Metal trifft's wohl am besten. Die kalte, bedrohliche und schleichende Boshaftigkeit von "Mortal Art of Blood" definiert sich aber nicht nur durch Hyperblastgedresche (obwohl ihr davon genug auf diesem Demo finden werdet), und das ist auch gut so. Allzu oft verwechseln gewisse Black Metal Bands Schnelligkeit mit Aggressivität, was sicherlich eine Fehleinschätzung ist, sonst würde das Ganze ja Blast Metal und nicht Black Metal heissen.

Während sich ein keifender Zhorn (vocals) den letzteren ohne h aus dem Leibe kreischt, liefert Robert an den Gitarren ein äusserst variantenreiches Repertoire an Black Metal Riffs ab. Die besondere, "gehetzte" Atmosphäre auf "Mortal Art of Blood" ist jedoch der Rhythmussektion zu verdanken. Insbesondere Schlagzeuger Otwin (der Name allein ist schon zum Fürchten) überzeugt durch ein abwechslungsreiches Drumming, welches sich manchmal sogar innerhalb des selben Gitarrenparts verändet. Egal ob schnell wie die Hölle, midtempoorientiert oder deathmetallisch straight forward, der Otwin kann's.

Ein besonderes Augenmerk solltet Ihr auf den Titeltrack richten, der völlig ohne Blastbeats auskommt, durch seine majestätische Art allerdings zum Glanzstück dieses Demos avanciert. Müsste man Sanguis einordnen, so dürfte man sie wohl zu den "besseren Last Episode Bands" zählen. Wer bei deren Mailorderkatalog stets feuchte Augen kriegt, sollte unbedingt mal in "Mortal Art of Blood" reinhören. Bestellen kann man die CD unter folgenden Adressen:
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Robert Stückler
Stubenberggasse 12
A-8605 Kapfenberg
Österreich

Otwin Graf
Dürrnbergweg 11
A8600 Bruck / Mur
Österreich

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

3/2001

Format

CD

Land

Genre

Black Metal