Mit einer rauschenden Brandung und einer Violine wird das neue Album kurz eingeläutet. "Heathen Foray" ist ein Lied, das genauso gut auf der letzten Scheibe hätte sein können. Und obwohl ich eigentlich nicht wirklich was anderes erwartet habe, hatte ich trotzdem die Befürchtung, dass "Heralding…" zu viele Ähnlichkeiten mit "Ok Nefna Tysbar Ty" hat und ebenso fast gänzlich auf Black Metal verzichtet. Geile, hymnische Gitarrenmelodien, stampfendes Schlagzeug und einen Folk mässigen Cleangesang höre ich zwar wirklich gerne, aber etwas Abwechslung sollte ja doch sein.

Die Abwechslung kam aber unerwarteter Weise schon mit dem zweiten Song, "Of Forests Unknown". Die hymnenhaften Gitarrenmelodien werden etwas schneller, das Schlagzeug nimmt ebenfalls an Geschwindigkeit zu, und kraftvoller Kreischgesang tönt aus den Lautsprechern. So mag ich Falkenbach. Ein Lied zum bangen und dann wieder ein Lied zum entspannen. "Havamal" fängt mit Akusitkgitarre und cleanem Gesang an und gewinnt durch Hinzukommen von Schlagzeug und verzerrter Gitarre schlagartig an Intensität. Allerdings ist ab da Schluss mit der "ein Lied Folk – ein Lied Black" Abwechslung.

Das heftigste Stück ist mit Sicherheit "Roman Land". Mit schnellem Double Bass und richtig aggressiver Kreischstimme unterstützt man die genialen Gitarren, und der Bass spielt kleine Solos, die man im Gegensatz zu dem, wie es bei den meisten Bands der Fall ist, wirklich raushört und nicht einfach nur unterbewusst wahrnimmt.

Reine Folksongs gibt es ab da jedoch keine mehr. Denn auch die kommenden Lieder sind eher im Black Metal angesiedelt. Dabei gefällt mir sehr gut, dass die Folkelemente in die Schwarzstahl Songs einfliessen und Bridges in der Mitte, mit Sprechpassage und Violine, wie in "Heralder", das Lied stark aufwerten und abwechslungsreich gestalten. "Heralder" möchte ich sowieso als Anspieltip empfehlen. So etwas Geniales hört man selten. Obwohl der Knüppelsong "Laeknishendr" mit seinem von Kreischgesang unterstützen Akustikpart in der Mitte auch wirklich genial ist.

Aber man ist immer noch nicht am Ende mit den guten Liedern. Nach dem düsteren und trägen "Walkiesjar" gibt es bei "Skirnir" noch einmal viele klare Gesangpassagen zu hören. Und auch hier wurde nicht ganz auf das Gekreische verzichtet. Es tut mir leid, wenn ich mich oft wiederholt habe, aber ich bin bei jedem Durchhören der Scheibe ganz von den Socken, und dabei habe ich sie sicher schon zwanzigmal gehört. Wer auf epischen Black Metal steht, der sollte sich das Album wirklich zulegen.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Napalm Records

Veröffentlichung

11/2005

Format

CD

Land

Genre

Folk Metal