Japan ist ein Land der Kuriositäten. Der Ursprung bizarrer Trends, Heimat der Karaoke und des Videospiele Giganten Nintendo. Gleichzeitig aber darf das skurrile Land des Lächelns auch eine florierende und stetig wachsende Musikszene sein eigen nennen. Dabei stehen vor allem die extremen musikalischen Ausgeburten im Vordergrund. Solche Bands wie Brutal Truth hatten dort ihre grössten Erfolge, da die japanischen Fans einfach nicht genug von ihnen kriegen konnten. Kein Wunder also, dass sich auch immer mehr extreme japanische Bands bilden. So auch Bathtub Shitter, deren Bandname entweder einem geistigen Tiefflug entspringt, oder aber lediglich aus einer extremen Abneigung japanischen Klos gegenüber hervorgeht. Wie dem auch sei; man weiss es nicht.

Die Badewannenscheisser schlagen jedenfalls in die musikalische Kerbe des Grindcores und Death Metals. Wirklich ausgereift klingt das Ganze allerdings bei Weitem nicht. Das Schlagzeug poltert ziemlich vor sich hin und das leider viel zu gewöhnlich. Die "Zupfgeigen" klingen eigentlich ganz passabel, aber überzeugen kann die Gitarrenarbeit ebenfalls nicht. Dafür klingt eigentlich alles, das Growling mit einbezogen, viel zu gewöhnlich und ziemlich langweilig. Eine gelungene Abwechslung stellt dagegen die humorvolle Zweitstimme, die wie eine extreme Parodie auf Brian Johnson (ACDC) gesehen werden kann, dar. Auch die witzige und als "Introduction" betitelte Hommage an Nintendo zeugt von grossem Humor. Das ist eine Eigenschaft, die oft von vielen Bands zu erreichen versucht wird, jedoch meistens nur in peinlichen Endresultaten endet, die statt mit genialer Comedy aufzuwarten vielmehr die ernüchternde und knallharte Realität auf den Plan ruft. Leider wird diese offensichtliche Stärke von den Badewannenscheissern zu sehr vernachlässigt. Einige Songs strotzen nur so vor Gewöhnlichkeit, wobei andere ihr skurriles Wesen komplett entfalten und voll ausschöpfen können. Ausserdem fällt es ziemlich schwer, die "normalen" Songs für voll zu nehmen, wenn die Schokoladenseite des Albums nicht ganz so ernst daherkommt. Dieser Zwiespalt verträgt sich nicht besonders gut und beschert "Dancehall Grind" einen ziemlich faden Beigeschmack.

Bathtub Shitter ist auf jeden Fall eine Band, die sehr grosses Potenzial hat, zukünftig als reine Spassband zu einem Rundumschlag auszuholen. Mit diesem Album scheint jedoch schon einmal ein erster Schritt in die richtige Richtung gemacht zu sein, selbst wenn das Material zum Teil noch recht unentschlossen wirkt und keine wirklichen Hits bereithalten kann. Eine Kaufempfehlung kann man allerdings nur für hartgesottene Nippon Liebhaber aussprechen.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

(S)Hit Jam Records

Veröffentlichung

2/2006

Format

CD

Land

Genre

Grindcore