Mystic Circle sind mit ihrem siebten Studioalbum zurück. Das Album habe ich mir eigentlich nur des Covers wegen zum Kritisieren ausgesucht, das sieht nämlich echt geil aus. Etwas Neugierde war allerdings auch dabei. Immerhin wollte ich wissen, ob es immer noch stetig bergab geht mit der Band. "Damien" war ja schon nicht mehr mein Fall, für Death Metaller aber möglicherweise dafür umso interessanter. Das letzte Album, "Open the Gates of Hell", war aber soundtechnisch und musikalisch ein totaler Griff ins Klo. Dazu kam, dass zu "Damien´s" Zeiten ein Schlagzeuger dazukam, der in Sachen Gepose sogar seinen Bandkollegen weit voraus war. Das ganze "Schlagstock mit gestrecktem Arm ganz nach oben und wieder runtersausen lassen, weil ich ja so ein toller Hengst bin" Getue brachte mich damals fast zum Kotzen. Aber immerhin konnte er damals spielen und kann es scheinbar auch heute noch. Zwar ist er letztes Jahr aus der Band ausgestiegen, was einige Konzertabsagen zur Folge hatte, aber nachdem man das neue Album von ihm produzieren liess, setzte er sich auch wieder auf den Drumhocker. So viel zur Geschichtsstunde.

Musikalisch bewegt sich die Band wieder etwas mehr auf seine Wurzeln zu. Es sind zwar immer noch haufenweise Death Metal Spuren zu hören, aber der Black Metal hält wieder Einzug, und das mit jedem Lied mehr. So bemerkt man anfangs erst mal, dass der beschissen dumpfe Sound von "Open the Gates of Hell" verschwunden ist und Beelzebub wieder etwas mehr kreischt als growlt, die Instrumente werken aber immer noch im Death Bereich. Fette, gehackte Gitarrenriffs und kurz angespielte hohe Töne prägen die ersten vier Songs, welche auf das Intro folgen.

Mit "Riders of the apocalypse" kehrt dann aber die Wende ein. Man lässt die Gitarren wieder etwas mehr klingen und spielt allgemein wieder etwas melodiösere Stücke. Vor allem die Leadgitarre von "Hellborn" frisst sich schnell im Gehirn fest. Das Lied würde ich auch als Anspieltip empfehlen, denn zu der geilen Leadgitarre gesellt sich noch ein Akustikpart in der Mitte, der dem Ganzen eine sehr dichte Atmosphäre verleiht. Man sollte sich darauf folgend gleich "Church of sacrifice" anhören, denn der Song gehört irgendwie dazu. Sehr ähnliche Leadgitarrre, sehr ähnliche Akustikgitarre und auch wirklich geil.

Diese meiner Meinung nach sehr gelungene Scheibe rundet noch die Coverversion von Celtic Frost´s "Circle of tyrants" ab. Die war zwar auf der Kriegsgötter II schon zu hören, damals präsentierte sich das Stück aber in einem extrem schlechten Sound, was jetzt nicht mehr der Fall ist. Bei der Tracklist hat sich irgendwie ein Fehler eingeschlichen. Auf der Homepage steht das Intro für "The grim reaper" noch extra, was zumindest auf der Promo-Scheibe aber zum eigentlichen Lied hinzugefügt wurde, wodurch natürlich dann nur 12 anstelle der 13 Stücke auf der Scheibe erscheinen. Wie das auf der Verkaufsversion ist, weiss ich zwar nicht, aber es braucht keiner Angst zu haben, dass da ein Lied fehlt, wenn der Player nur 12 Tracks anzeigt.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Dockyard 1

Veröffentlichung

2/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal