Feststellung Nummer 1: In Kolumbien kennt man neben Kokain und Bürgerkrieg auch Black Metal. Feststellung Nummer 2: Den dortigen Black Metallern scheint Marduk ein Begriff zu sein. Das würde zumindest die konsequente Ausrichtung des 2. Albums von Horncrowned erklären.

Entsprechend der Panzerdivision-Phase der berühmten Schweden bolzen sich die Mannen aus Südamerika durch ihr "Satanic Armageddon". Schlachtenlärm, zeitweise Military-Drumming ("T.B.M.M. Offensive"), und immer das Gaspedal durchgelatscht, wenn es ans Musizieren geht. Man bleibt sich die Platte durch treu und lässt nur kurze Pausen zu, um vom Highspeedtrip runterzukommen. Die Produktion ist klar und druckvoll. Zwar fehlt dadurch eine rauere Atmosphäre, aber die Instrumente kommen so klar zur Geltung. Wer also auf Raserei und Prügelorgien im Höllentempo steht, das Ganze garniert mit Tod-und-Teufel-Texten, der ist hier goldrichtig. Allerdings wird es auch recht schnell recht eintönig bei dem, was Horncrowned in ihren elf Stücken präsentieren. So vermisst man inmitten der Stücke, die jenseits jeglicher Geschwindigkeitsbegrenzung liegen, auflockernde, langsamere Passagen. Marduk haben die Lektion gelernt, und selbst Krisiun sollen es schon geschafft haben den Fuss mal vom Gas zu nehmen.

Das sollte sich die Band für die Zukunft zu Herzen nehmen. Anderenfalls zeigt sich schon die stilistische Sackgasse am Horizont. Und das Verweilen in selbiger wäre für eine Band mit zweifellos vorhandenem technischem Potential recht schade.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Ketzer Records

Veröffentlichung

5/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal