Obwohl wir es hier mit einer Studioproduktion zu tun haben, erzeugt "Devil’s Work" eher eine leichte Proberaumatmosphäre. Nicht ganz knochentrocken, aber von einer etwas kleinen Bühne werden die 19 Titel heruntergeprügelt. Was von dem finnischen Trio ausgeht, ist zerstörerischer Death Metal mit einer gehörigen Portion Schwärze versehen – auch wenn kein Stück nach Black Metal klingt, so umgibt sie doch diese dunkle Aura, ein Mysterium, etwas Krankhaftes und Gewaltiges.

Der eröffnende Schlagzeugwirbel zeigt, dass von Beginn weg mit der massiven Kelle gerührt wird, auch der nötige Druck hinter den Toms fehlt durchaus nicht. Der gleichzeitige Gitarreneinsatz auf der anderen Seite hat schon dieses Schräge, Abstossende, auch aufgrund dessen, dass die über Himmel oder Hölle entscheidende Verzerrung ziemlich kratzig und grell daherkommt. Insgesamt klingen die Gitarren zu schwach und irgendwie verstopft. Zu den sich abwechselnden Blastbeats und Doppelbassteppichen wird fleissig der Gitarrenhals von unten bis oben nach Griffen abgesucht, doch keiner von ihnen, noch weniger die Kombination aller, verlangt nach grösserer Aufmerksamkeit. Die Stimme, zwischen dunklem Gegrowle und höherlagigem Kreischen variierend, scheint vom Mischer irgendwo im Tumult versteckt worden zu sein, so dass sie nur schwach zur Geltung kommt. Hat man sie einmal ausfindig gemacht, so irritieren die scheinbar willkürlichen Gesangseinsätze.

Weder die gelegentlichen thrashigen Rhythmen, noch die kurzen Melodieläufe vermögen meine flaue Stimmung zu erheben, sei es, weil ein paar stimmführende Töne einfach bis zum Überdruss wiederholt werden, oder weil zwischendurch das Zusammenspiel an überfordernden Ansprüchen des ein oder anderen Musikers leidet. Dazu wird der Hörer ständig durch abgebrochene oder überzogene Takte an der Nase herumgeführt, ein Gestaltungselement, von dem ich prinzipiell sehr angetan bin, das hier aber den sonst schon holprigen Ablauf von "Devil’s Work" zusätzlich behindert.

Es sei erwähnt, dass die Titel 10 bis 19 aus dem ersten Album "Black Death" in einem anderen Studio als die vorhergehenden dem Mastering unterzogen wurden, was sich in einer viel helleren, damit aber noch dünneren Abstimmung bemerkbar macht. Unter dem Strich wirken beide Aufnahmen ähnlich amateurhaft und verhindern zu einem grossen Teil, dass das sehr engagierte und variantenreiche Spiel von Burialmound besser zur Geltung kommt.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Sound Riot Records

Veröffentlichung

6/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal