Auf dieser Promo CD von Vinterriket findet Ihr quasi eine Auswahl aus dem bisherigen Schaffen des deutschen One-Man-Projects, welches sich irgendwo zwischen Neoclassic, Ambient und Düstermetalversätzen bewegt.

Der Grundstein von Vinterriket sind die meist sehr dunklen und mystischen Synthieklänge (oftmals auch sakral oder mittelalterlich klingend), welche den Grossteil der Musik ausmachen. Dazu gibt's stellenweise extrem verzerrte Gitarren (zu sehr verzerrt eigentlich, "das Rauschen im Walde" klingt sogar differenzierter), einen scheppernden Drumcomputer sowie die cleanen Vocals des Machers, welche leider nicht sehr überzeugen können. Die ersten beiden Tracks sind zwei Bonussongs des relativ aktuellen "Grennom Takete Skoyen" Demo Re-releases, während die folgenden drei Titel von der "Oet Svake Lys" EP (in diesem Jahr erschienen) stammen. Diese EP zeigt Vinterriket von einer sehr ambient- und neoclassicorientierten Seite, welche unter Beweis stellt, dass der deutsche "Alleinunterhalter" durchaus in der Lage ist, schöne Instrumentalsongs zu schreiben. Hierbei überzeugt vor allem das kühle und dennoch emotionale "Nattefrost". Also der folgende Satz ist jetzt nicht so ganz ernst gemeint, aber eigentlich könnte man sagen: Klappe halten, Drumcomputer aus, und schon hört sich das Ganze ziemlich gut an.

Das bisher unveröffentlichte "Zauber der Nacht" erschreckt einen dann fast ein bisschen. Zwar veredelt Gastsängerin Haewwel dieses Stück ganz wunderbar (tolle liebliche Stimme, dennoch kein Gothicgesäusel), aber die grausig klingenden Gitarren sägen die warmen Synthieklänge gnadenlos ab. Glücklicherweise kommen diese Fusselgeräusche nur stellenweise vor. Ferner fällt auf, dass Vinterriket ein bisschen mehr Engagement beim Drumcomputing zeigen könnte, denn hier wird lediglich Minimalaufwand betrieben, und zwar in allen Songs, nicht nur in diesem.

Die restlichen Titel stammen vom Original "Gjennom Takete Skogen" Demo aus dem Jahre 2000 und sind im Wesentlichen ähnlich zum vorher beschriebenen Material, abgesehen davon, dass es ohne jegliche Zusätze auskommt, also aus reiner Tastenmusik besteht und sich ziemlich stark auf der reinen Ambientschiene bewegt. Es gibt übrigens immer wieder Momente, bei denen man sich bezüglich der Synthies an Summoning Keys erinnert fühlt. Unterm Strich ist Vinterriket allerdings traditionelle Undergroundmusik und daher nicht für jeden verträglich.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Neodawn Productions

Veröffentlichung

9/2001

Format

CD

Land

Genre

Ambient