Schwarzmetallische Kriegsführung kommt diesmal nicht von Horna, sondern von den Tyrants. Zur allgemeinen Verschandelung dieses Titels gehen die Österreicher ähnlich uninspiriert an ihre Kompositionen heran, wie sie es bei der Auswahl desselben getan haben.

Das skurrile Intro mit klassischer Note lässt noch viele Richtungen offen: Werden wir uns mit schmalen Gothenklängen oder melodiegetragenem Schwarzstahl auseinandersetzen müssen? "Beides falsch", antwortet das erste Stück unmissverständlich. Nichts da mit seichtem Geplänkel - und das ist für gewöhnlich auch gut so. Die Tyrants fabrizieren also eine eher rohe Schwarzstahlvariante, bei der nicht selten die Todesstahlvergangenheit einzelner Bandmitglieder durchsickert und die so roh ist, dass auch "ungestüm" kein falsches Adjektiv wäre: Der krähenhafte Gesang variiert in der Lautstärke unnötig. Die Trommeln wirken nur nebulös durchdacht, sowie falsch betont, währenddem die Gitarrenzupfereien stets gewöhnlich-langweilig bleiben. Die Kompositionen sind höchst überschaubar und wirken oft wie ein Rissmuster aus zusammengeschusterten Ideen. Einzig mit ein paar hohen Gitarrengriffen, die dem technischen Todesstahl entliehen sein dürften, bringt der Fünfer etwas Dynamik ins Geschehen. Wenn sich die Tyrannen atmosphärischer geben, hört sich die Sache allerdings sofort besser an: Das schleifende Gitarrensummen zu Beginn von "Paths, Long Forgotten" ist nach sechs Stücken ein richtiger Lichtblick, der sich allerdings beim Einsetzen der achterbahnartigen Gitarrenläufe alsbald wieder verdunkelt.

Am deutlichsten wird das musikalische Defizit der noch jungen Truppe, beim Immortal-Cover von "Tyrants". Wenn man ein Stück Nachspielt, sollte es entweder komplett anders oder aber perfekt nachgespielt sein. Beides schaffen die Tyrannen nicht. Sie bleiben während dem ganzen Stück harm-, seelen- und leider auch etwas taktlos. Leider stört hier auch die matschige Produktion, da "Tyrants" einfach viel griffiger klingen muss.

"Black Metal Warfare" bleibt also höchstens etwas für Sammler, die sich auf die Region Österreich spezialisiert haben und auf Vollständigkeit Wert legen. Wenn sich jemand trotz mahnender Worte vom Gegenteil überzeugen möchte, darf man gerne die mühevoll gestaltete Bandseite besuchen und das Titelstück herunterladen.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Blackedge Records

Veröffentlichung

9/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal