Die Zeit der "edlen und anständigen" Kriege ist längst vorbei, Ehrenkodex und Herold sind genau so fehl am Platz wie die ritterliche Tugenden. Battalion aus Belgien metzeln auf ihrem Debüt des Blutrausches wegen. Das Thema Krieg ist altbacken und beispielsweise von Bolt Thrower schon völlig ausgeschlachtet worden. Genau in dieser Tradition befindet sich aber das militaristische Quartett. Als weitere Einflüsse neben den bereits erwähnten Bolt Thrower darf man Benediction, Terrorizer und Graven auflisten.

Battalion bedient sich zwar nicht modernster, dafür aber effektiver Instrumente. Was auf den Schlachtfeldern die Avtomat Kalashnikova ausmachte, wird hier in Form von thrashigen Death Metal der alten Schule zelebriert. Die AK-47 und deren Weiterentwicklungen zeichneten sich durch Zweckmässigkeit, Robustheit und Zuverlässigkeit aus. Das alles findet sich auch in der Klangwelt wieder. Unter Feuerschutz durch das Maschinengewehrnest, das vom Schlagzeuger Tomme kommandiert wird, entfalten sich bolzende Griffbildabfolgen besonders gut. Pieter versteht sein Handwerk und bedient die sechs Saiten ohne unnötige Griffbrettschäumereien. Auch der Herr hinterm Bass weiss zu überzeugen und bildet mit seiner Waffe einen starken Klangboden. Eine gewisse Eigenständigkeit ist durchaus vorhanden und die Liedstrukturen sind ziemlich dynamisch. Trotz variabler Gesangskunst fehlt es etwas an Abwechslung, mehr davon - in welcher Form auch immer – wäre nicht verkehrt gewesen. Schlussendlich mangelt es noch an der einen oder andren zündenden Idee und es erscheinen trotz sprühender Spielfreude erste Abnützungserscheinungen.

Die Belgier haben ein anständiges und solides Debüt abgeliefert. Ein akzeptabler Einstieg, für den grossen Wurf fehlt aber noch etwas mehr Kreativität. Wer auf Todesblei der frühen 90er steht und sich daran noch nicht satt gehört hat wird sich mit dieser Veröffentlichung zu beschäftigen haben.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Shiver Records

Veröffentlichung

10/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal