Wie einst die Ritter der Tafelrunde befinden sich The Cauterized eigenen Angaben zufolge auf einer Mission, die verlorene Menschheit zur Brutalität zurückzuführen. Was genau man damit ausdrücken und bezwecken will, ist Interpretationssache. Wenig Spielraum für Interpretationen lässt hingegen das dem Hörer auf "Hung Be The Heavens With Black" überbrachte Klangrepertoire.

Ihrem kalifornischen Standort getreu steht bei The Cauterized nämlich Ami-Death-Metal auf dem Menü; als Inspirationsquellen wurden Bands wie Carcass, Morbid Angel und Bolt Thrower herangezogen. Die Stöcke schwingt übrigens Manuel Steitz - seines Zeichens Mitglied der nicht immer völlig unumstrittenen deutschen Metaller Ancient Ceremony. Dieses Gastspiel ist inzwischen aber auch schon wieder beendet, da Manuel sein Studium in den Staaten beendet und seinen Weg zurück in die Bundesrepublik gefunden hat.

Nimmt man sich nach all der Vorrede nun die Zeit und belauscht die dreizehn Stücke des Albums, so gelingt es schnell, die Licht- und Schattenseiten ausfindig zu machen. Positiv fällt die energische Herangehensweise an "Hung Be The Heavens With Black" auf, die jedem überzeugten Headbanger Glücksmomente bescheren wird. So erweisen sich auch die wenigen langsamen und mittelschnellen Passagen als durchweg aggressiv und fordernd - gleichzeitig fehlt natürlich die zwischendurch hin und wieder willkommene Verschnaufpause. Angestengt verfolge ich also dieses vertonte Aggressionsventil und werde nach einiger Zeit besonders des geplagten Shouters und seiner erdrückten Stimme überdrüssig, die etwas halbgar ins Songgewebe eingeflochten worden ist und nicht wirklich durchschlagen kann. Was ausserdem doch negativ zu Buche schlägt, ist das ausgekaute Songwriting, das zu keiner Sekunde echte Glanzlichter setzen kann und konsequent auf der Mittelspur dahinrollt. Nichts zu meckern gibt es hingegen an der Präsentation der handwerklichen Fähigkeiten und auch die Produktion ist glasklar ausgefallen, verzichtet aber dummerweise etwas darauf, das letzte bisschen Nachdruck ins Spiel zu bringen. Freunde gepflegter Begleitliteratur finden sämtliche Texte im Booklet und dürfen sich in das lyrische Gedankenspiel der Band einlesen.

Tja, irgendwie nichts besonderes also. Schon gut gemacht, das Album - aber absolut nicht herausragend. Wer den Vergleich zu Death Metal-Bands der Oberliga nicht kennt, darf sich The Cauterized's Debut nach Hause holen und wird seine Freude damit haben. Ansonsten sollte man sein Geld lieber in andere Tonträger investieren.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Musicaz Records

Veröffentlichung

5/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal