Ein verschnörkseltes Bandlogo ist wichtig, ausserdem Blut oder wenigstens blutähnliche Substanzen in grossen Mengen, laut schreien muss man können, jemand muss die Gitarre festhalten, jemand anders wie ein Verrückter auf die Felle eindreschen. Ich denke, so sollte es klappen mit der Brutal Death Metal-Karriere. Will man dann tatsächlich ein richtiges Album aufnehmen, so sollte man sich der Dienste eines zumindest drittklassigen Coverdesigners versichern und die eine oder andere nichtssagende Tonfolge zusammenbasteln. Findet man dann noch Unterschlupf bei einem Label wie Twilight, ist die Sache in trockenen Tüchern.

Human Bloodfeast haben diese Checkliste gewissenhaft abgehakt und überreichen uns nun mit stolz geschwellter Brust ihren bereits zweiten Langspieler "She Cums Gutted", der zwar aggressionsgeladen bis zum Gehtnichtmehr ausgefallen ist, darüberhinaus aber nicht eine einzige Besonderheit aufweist. Okay, man hat sich einer kreativen Sternstunde hingegeben und das Material durch diverse Samples aus dem Film "Der Totmacher" verfestigt - das soll nicht verschwiegen werden. Ansonsten enttäuschen mich die fünf Schlachter doch erheblich, hatte ich mir angesichts der Voschusslorbeeren doch wesentlich mehr erhofft. Absolut durchschnittlich und viel zu eintönig das Songwriting, die standardmässige Grunzkehle ausgepackt, den Schlagzeuger auf monotonen Drumcomputer programmiert. Ich will nicht verhehlen, dass man sich in den nunmehr sieben Jahren seit Gründung gewisse handwerkliche Fähigkeiten angeeignet hat, die auch nicht zu verachten sind, sich aber mit Bands wie Cannibal Corpse zu vergleichen, halte ich dann doch für überdenkenswert. Ohne nennenswerte Finessen wird auch die ohnehin nicht mehr ganz taufrische Thematik der Menschenschlachtung behandelt, was in dieser Form mit Sicherheit keine Katze hinter dem Ofen hervorlocken kann. Hundertprozentig gelungen ist die Produktion, die wirklich das Beste aus dem Material von Human Bloodfeast herausholt und Schlimmeres verhindert.

So sehr ich mich auch bemühe, Glanzlichter auf "She Cums Gutted" auszumachen - es gelingt mir nicht. Um dennoch zu guter Letzt die positiven Aspekte des Albums zusammenzukratzen sei gesagt, dass Fans der Death und Grind-Abteilung, die noch ein paar Euros im Beutel haben, schon zugreifen dürfen, mangelt es der Platte wie bereits erwähnt nicht an Aggression und Durchschlagskraft und verspielen tut man sich auch nicht. Ausserdem bekommt man auf der Bookletrückseite auch noch ein eher unfreiwillig komisches als böses Bandfoto mitgeliefert - und das ist doch auch was, oder nicht?

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Twilight Vertrieb

Veröffentlichung

5/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal