Die Namen Thomas Josefsson und Christian Saarinen dürften manchen von uns ein Begriff sein - wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Treiben von Cemetary und Lake Of Tears. Weniger geläufig ist wohl die Tatsache, dass die beiden Herren Anfang der neunziger Jahre ein Projekt namens Evocation aus der Taufe gehoben haben, welches nach zwei Demos eingemottet und nach ganzen zwölf Jahren kreativer Ruhepause wieder aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wurde. Der erste echte Langspieler der Band geht nun an den Start - "Tales From The Tomb".

Ordentlich bepackt mit einem Dutzend Kompositionen bringt es die Scheibe auf knapp 50 Minuten Reichweite - das geht also schonmal in Ordnung. Wichtiger als die Quantität ist aber noch immer die Qualität und auch in dieser Kategorie können Evocation punkten. Kantigen Death Metal der alten schwedischen Schule führen die fünf Nordmänner auf, der besonders Freunde der direkten Art ansprechen dürfte. Kreative Übermütigkeiten wirft man schnell über Bord und konzentriert sich darauf, einen Genickschlag nach dem anderen auszuführen, ohne dabei aber Rhythmus und Melodie zu vernachlässigen - und das will gekonnt sein. Den grössten Teil der Arbeit verrichten hierbei die Gitarren, die wieder und wieder als tragendes Element in die Stücke eingewoben werden und mit zahlreichen Bridges aufwarten dürfen, anstatt nur beiläufig wahrnehmbar zu bleiben. Als subjektive Höhepunkte sind schnell die Stücke "The Dead" und "Blessed Upon The Altar" ausgemacht, die den restlichen Tracks zwar nicht viel voraus haben, sich durch ihre nagende Eingängigkeit aber am überfallartigsten in den Gehörgängen festsetzen. Eine professionelle Produktion wertet das Gesamtwerk "Tales From The Tomb" auf, hätte aber stellenweise etwas durchschlagender ausfallen können.

Im Endeffekt führen uns Evocation mit ihrem Todesstahlhammer "Tales From The Tomb" doch recht hörbar an die Wurzeln des Death Metal zurück, wenngleich diese Rückführung auch nicht übertrieben dick aufgetragen wird. Ansonsten weist das Album wenige Auffälligkeiten auf, weder in die positive noch in die negative Richtung. Insgesamt ein durchweg hochklassiges Album, das mitreissen kann - ob es aber jeden Hörer in seinen Bann zu ziehen vermag, das möchte ich dahin gestellt lassen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Cyclone Empire

Veröffentlichung

5/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal