Vor drei Jahren als rohes Schwarzmetallprojekt aus der Taufe gehoben, wendet sich Alexander Suplie, seines Zeichens alleiniger Streiter unter dem Banner von Svafnir, mit dieser Band mehr und mehr dem Pagan Folk Metal zu, was sich mit dem neuesten selbstveröffentlichten Album "Aufbruch" deutlichst Geltung zu verschaffen weiss.

Viel viel viel Akustikgitarrenspiel findet man auf dem jüngsten Silberling vor, gepaart mit viel viel viel Klargesang und nur dezent verwendetem Gebrülle.
Auf gesanglicher Ebene wurde übrigens Simon Graff von der Band Gjöll zu Hilfe gerufen, um den Mastermind in dieser Hinsicht etwas zu entlasten, was sich als weise Entscheidung erweist, kann sich der gute Alexander so intensiver auf die nicht allzu simple Instrumentierung konzentrieren.
Überhaupt dreht sich auf "Aufbruch" fast alles um grösstenteils sanfte Gitarrenklänge, mittels derer eine zauberhafte und verträumte, gleichzeitig aber auch melancholische und düstere Atmosphäre kreiert wird, wie sie in der nahen Vergangenheit ausschliesslich die Mannen von Hel auf ihrem aktuellen Werk "Tristheim" zustande bekommen haben.
So füllt man weite Teile mit purer Instrumentalkunst, was jedoch zu keiner Sekunde das Fehlen der Stimme bemerkbar macht.
Der absoluten Transparenz der Kompositionen ist es zu verdanken, eventuelle Spielfehler verneinen und dem zu bestaunenden Handwerk ein besonders wertvolles Prädikat verleihen zu können.
Hier und da wird ein leises Sample der Marke Regenschauer eingewoben, was die triste Grundstimmung perfekt rundschleift und den Wertungspunkt für Schnörkel und Detail endgültig sichert.
Die Aufnahmequalität ist für eine Eigenproduktion erstaunlich gut ausgefallen und kann es mit vielen Major-Veröffentlichungen locker aufnehmen - auch in dieser Hinsicht gibt man sich also keine Blösse.

Sicher wird es Leute geben, denen die Abkehr Svafnir's vom rohen Schwarzstahl leid tun wird, doch eröffnet man sich durch diese musikalische Evolution die Tore zu neuen, kreativen Gewässern, die man wohl noch viele Jahre lang befahren wird können, ohne Gefahr zu laufen, unterzugehen.
Wer auf langsamen, bewussten und gut gemachten Folk Metal abfährt, der muss bei Svafnir's "Aufbruch" unbedingt zugreifen und sich dieses kleine Juwel schleunigst in seine Plattensammlung holen - Headbanger hingegen sind hier schlecht aufgehoben.
Doch wer weiss... vielleicht bringt die Zukunft ja auch wieder die eine oder andere Black Metal-Anleihe mit sich...

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

7/2007

Format

CD

Land

Genre

Pagan Metal