Seit nunmehr elf Wintern spuken die beiden Scharfrichter Tomasz und Marek im polnischen Untergrund herum, zunächst unter dem Namen Throne, der nach vier Jahren Unwesen in Throneum geändert werden musste, da bereits eine andere Truppe Anspruch auf diesen Namen erhoben hatte.
Aufmerksame Beobachter kennen das bislang zustande gebrachte Knochenmaterial der Band und wissen, es auch beim vierten offiziellen Langspieler "Deathmass Of The Gravedancer" mit zündendem Black Death Metal zu tun zu haben, für den kein Aggressions-Superlativ angemessen erscheint.

Als wollte man den Gehörnten vom höllischen Throne stossen und an seiner Stelle selbst dort Platz nehmen, hämmern die Burschen acht Loblieder zuzüglich Outro auf den Teller und verkneifen sich dabei keine noch so hinterhältige Boshaftigkeit.
Die alles umspannende, brüllende Stimme versetzt den Hörer umgehend in Angst und Schrecken und malt Bilder von blankem Terror und purer Zerstörung.
Instrumental zeigt man sich einfach aber wirkungsvoll und setzt wie einst Morbid Angel auf permanent im Hintergrund lauernde Gitarrenteppiche, die nur selten von urplötzlich eingeschnittenen, kurzen Soli zerteilt werden.
Auch die älteren Sinister-Aufnahmen könnten für dieses Sammelsurium aus stürmischen Saitenquälereien und chaotischen Schlagzeugeskapaden Pate gestanden haben, wobei die zornige Stimme stets ein kleines, eigenes Licht über dem Haupte Throneum's halten kann.

Da das Songwriting im Allgemeinen recht berechenbar ausgefallen ist - sobald man die ersten beiden Stücke gehört hat, kennt man auch den Rest des Albums - mag "Deathmass Of The Gravedancer" bei den meisten Interessierten nur für vorübergehende Begeisterung sorgen und keinen wirklich lange anhaltenden Effekt erzielen.
Auch die simple und nicht immer vollständig fehlerfrei bewerkstelligte Instrumentierung birgt einigen Raum nach oben und wird bei manchen Geschmäckern Wünsche offen lassen.
Suboptimal erscheint auch die Produktion, wobei die verwaschene Aufnahmequalität letztlich doch wirkungsvolle Akzente an den entscheidenden Stellen setzen kann und nicht gänzlich hätte überarbeitet werden müssen.
Da man sich thematisch der blasphemischen Ecke zuordnen lässt, dürfen alle Freunde des etwas in die Jahre gekommenen Black Death Metal ein Ohr riskieren, sollten aber bedenken, dass es heutzutage auch einen Tick besser geht als "Deathmass Of The Gravedancer".

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Displeased Records

Veröffentlichung

7/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal