Obwohl Reactor seit nunmehr knapp zwei Jahrzehnten gemeinsam zu den Waffen greifen und damit zu den dienstältesten ukrainischen Metal-Kombos zählen, sind ihre Bemühungen, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bisher stets recht sang- und klanglos an mir vorbeigegangen.
Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, hat man es bis dato doch erst auf zwei reguläre Langspieler gebracht - ausserdem füllte man drei handvoll Demos und Promos, zumeist in Kassettenform.

Jetzt ist es jedenfalls soweit; das neueste Werk "Updaterror" drängt sich mir zur Rezension auf - Zeit also, Augen und Ohren für das Klangmaterial von Reactor zu öffnen.

Zunächst sei erwähnt, dass "Updaterror" in der mir vorliegenden Form lediglich eine Wiederveröffentlichung darstellt - die Erstpressung erfolgte bereits vor zwei Jahren.
Weiterhin ist erwähnenswert, dass es subjektiv gesehen kein grosser Verlust ist, Reactor nicht zu kennen.
Industrial Death Metal hat man sich auf die Fahnen geschrieben - nichts anderes war bei diesem Bandnamen zu vermuten.
Leider wurde der angegangene Death Metal derart weichgespült, dass ausser dem aggressiven Gesang nicht mehr viel auf todesmetallische Züge hinweist.
Die ganze Geschichte klingt im Endeffekt wie eine mit Techno-Klängen angereicherte Mixtur aus Motörhead und Linkin Park und irrt irgendwo zwischen Nu Metal, Hard Rock, Heavy Metal und Elektro umher.
Die Produktion ist zu defensiv angelegt, als dass man mit deren Hilfe die Zuhörer aus den Latschen kippen lassen könnte und versetzt dieser an sich völlig belanglosen Kreation den Todesstoss.

Ich spare mir weitere Ausführungen zu den Details des Albums.
Wer harte Klänge nicht vertragen kann und eher auf die Titelmelodien zweitklassiger Vorabend-Krimiserien steht, der ist bei Reactor bestens aufgehoben.
Mit Metal hat diese diffuse Abhandlung aus Liebe, Harmonie und explodierender Kernkraftwerke in jedem Falle nichts zu tun.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Mad Lion Records

Veröffentlichung

8/2007

Format

CD

Land

Genre

Heavy Metal