Man hört sofort, dass sich die US-amerikanische Truppe Soulless aus Musikern zusammensetzt, die hauptamtlich bei den verschiedensten Bands aus den Sparten Death Metal, Thrash Metal und Grindcore am Werk sind.
Es ist nämlich so, dass man sich einfach nicht für einen bestimmten Stil entscheiden kann und völlig unentschlossen zwischen den vorgenannten Schubladen umhertobt.

Der dritte Langspieler der Cleveländler trägt den Titel "Forever Defiant" und belegt die Behauptung, eine Band könne trotz üppiger Nebentätigkeit durchaus ein Jahrzehnt oder länger bestehen, ohne unter der Vielfachbelastung auseinanderzubrechen.
Diese Marke haben Soulless nun erreicht und pünktlich zum runden Jahrestag den Drittling eingeklöppelt.

Seine Zelte hat man nach dem Debut "The Darkening Of Days" inzwischen bei der japanischen Klangschmiede Worldchaos Production aufgeschlagen, was zunächst exotisch anmutet, im Endeffekt jedoch keine Schwachstelle darstellt.
Die Produktion ist nämlich satt und kraftvoll ausgefallen und würde jedem Brutal Death Metal-Album alle Ehre machen.
Wesentlich lumpiger kommt dagegen die äussere Aufmachung daher; Bookletfans werden mit einem dicken aber unmotiviert zusammengeschnipselten und billig wirkenden Beiheft abgefertigt.
Musikalisch stellt man sich patenter an und serviert wie bereits angesprochen eine Kombination aus Death, Thrash und Grind, wobei die thrashigen Anteile fast durchweg überwiegen.
Neben der aufopferungsvollen Schreistimme und den beiläufig anmutenden, wenig Akzente setzenden Gitarren sticht auf "Forever Defiant" besonders der Tieftöner heraus, der nicht nur als permanentes Druckmittel eingesetzt wird, sondern auch einige Solo-Bridges hinlegen darf, was sehr positiv ins Gewicht fällt.
Negativ ins Gewicht fällt das ewig einheitlich tönende Schlagzeug, welches sich im Stakkato-Schritt scheinbar dem Sekundenzeiger der Studiouhr angeglichen hat und als Rhythmusgerät ohne Finessen zum Einsatz gebracht wird.

Letztlich finden sich auf "Forever Defiant" zwar dreizehn Stücke, die es auf eine Spielzeit von satten fünfzig Minuten bringen, dennoch kann ich für den Langspieler keine Kaufempfehlung aussprechen.
Einfach viel zu ausgelutscht und unkompliziert ist der Stil des Amerikaner, als dass man sich in der aktuellen Ellenbogen-Metal-Szene nach vorne kämpfen könnte - da hilft auch eine einzelne passable Akustikeinlage nicht weiter.
Nach zehn Jahren im Geschäft muss man einfach mehr zeigen, als es Soulless aktuell tun, um im öffentlichen Interesse eine Rolle zu spielen.
Fest steht, dass dieses Album der Mittelklasse sang- und klanglos in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird - so hart das auch sein mag.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Worldchaos Production

Veröffentlichung

9/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal